Maiswurzelbohrer

Käferalarm nun auch in Deutschland

Erstmals wurde in diesem Sommer der Maiswurzelbohrer im Grenzgebiet zu Deutschland - in der Nähe des Flughafens Basel-Mühlhausen - entdeckt und löste grenzüberschreitenden Käferalarm aus.

In Europa wurde der Maisschädling Anfang der neunziger Jahre zum ersten Mal in der Nähe des Belgrader Flughafens gesichtet und breitet sich von dort aus kontinuierlich in alle Richtungen aus. Im letzten Jahr tauchte der Käfer dann plötzlich auch in der Nähe von Paris auf und ist jetzt im Elsass angelangt. In Erwartung des Schädlings werden in Bayern und Baden-Württemberg schon seit 1997 Käferfallen aufgestellt, um seine Ankunft rechtzeitig zu bemerken. Durch geeignete Begrenzungsmaßnahmen könnte die Ausbreitung zumindest noch verzögert werden.

Maiswurzelbohrer.
Foto: Marlin E. Rice

Den Hauptschaden richten die Larven des Schädlings an. Sie fressen an den Wurzel und beieinträchtigen Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanze sowie der Standfestigkeit. Bei starken Fraßschäden knicken die Maispflanzen knapp über dem Boden um. Von der Erstbesiedlung bis zu merklichen ökonomischen Schäden braucht es in Gebieten mit intensivem Maisanbau fünf bis sieben Jahre.

Um den Fundort Basel-Mülhausen herum wurde eine Sicherheitszone eingerichtet, die auch in deutsches Grenzgebiet hineinreicht. Hier sollten bis Mitte August rund 100 Hektar Silomais gehäkselt und nur vor Ort verwertet werden. Alle übrigen Maisflächen wurden mit einem Insektizid behandelt, für das allerdings erst noch eine „Notzulassung“ beantragt werden musste.

Da der Käfer seine Eier nur in Maiswurzeln ablegt, findet er ideale Bedingungen vor, wenn Mais nach Mais angebaut wird. Deshalb wird als nachhaltigste Maßnahme gegen den Schädling der Fruchtwechsel empfohlen, auf europäischer Ebene gar über ein Anbauverbot von Mais nach Mais nachgedacht.

In den USA wird derzeit gentechnisch veränderter Mais zur Bekämpfung des Schädlings getestet. Auf Basis des Bt-Konzepts produziert dieser Mais selber einen Giftstoff, der gegen den Schädling wirkt.

Auch in der EU ist eine Zulassung für eine gentechnisch veränderte Maispflanze gestellt, die aus einer Kreuzung zweier Bt-Maislinien (MON863 x MON810) hervorgegangen ist und gegen den Maiswurzelbohrer wirksam ist. Der Antrag bezieht sich auf den Import; ein Anbau in der EU ist nicht vorgesehen.

Das Berliner Robert-Koch-Institut als die in Deutschland zuständige Behörde hat keine Sicherheitsbedenken und empfiehlt die Genehmigung. Allerdings soll diese bis Ende 2004 beschränkt werden, da in den Maispflanzen ein Antibiotikaresistenz-Markervorhanden ist.