Stopp durch Verbraucherschutzministerium

Apfelbäume: Freisetzung untersagt

(27.10.2003) Das Berliner Verbraucherschutzministerium hat die geplante Freisetzung gentechnisch veränderter Apfelbäume in Dresden-Pillnitz und Quedlinburg untersagt.

Gegenüber der Presse bestätigte das Ministerium, dass es die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen in Dresden (BAZ) über die Entscheidung informiert habe. Eine offizielle Begründung für diesen Schritt gibt es bisher nicht.

Vorab hatten die Bundestagsabgeordneten aus Sachsen Antje Hermenau und Peter Hettlich (Bündnis 90/ Die Grünen) über das Verbot des Künast-Ministeriums informiert. In einer Pressmitteilung gaben sie als Grund an, dass „die Entwicklung alternativer Bekämpfungsmaßnahmen vielversprechender“ sei und schneller zum Ziel führen würde.

ZKBS: Keine Sicherheitsbedenken

Bereits Anfang Oktober hatte die ZKBS (Zentrale Kommission für biologische Sicherheit), das Sachverständigengremium bei der Zulassungsbehörde RKI (Robert-Koch-Institut), über die Apfel-Versuche beraten und eine Genehmigung unter Auflagen empfohlen: Der Versuch sollte vorerst auf zehn Jahre begrenzt und durch eine Begleitforschung ergänzt werden. Als Untersuchungsthema wurde etwa eine mögliche Allergenität der Äpfel genannt. Vom Ergebnis dieser Forschungen sollte eine weitere Fortsetzung der Versuche abhängig gemacht werden.

In Dresden-Pillnitz und Quedlinburg war geplant, gentechnisch veränderte Apfelbäume unter Freilandbedingungen zu testen. Bei den auf zwanzig Jahre angelegten Versuchen sollte überprüft werden, ob neue, gentechnisch vermittelte Resistenzen gegen die Erreger Feuerbrand, Mehltau und Apfelschorf wirksam sind und somit neue Perspektiven in der Bekämpfung dieser Apfelkrankheiten eröffnen könnten. In den vergangenen Jahren waren an der BAZ verschiedene, dafür geeignet erscheinende Genkonstrukte entwickelt und auf Apfelbäume übertragen worden.

Wie zehn weitere Bundesforschungsanstalten gehört auch die BAZ zum Ressort des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.