BMBF fördert mit 10 Millionen Euro

Neues Programm zur biologischen Sicherheitsforschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Biologische Sicherheitsforschung in den kommenden drei Jahren mit 10 Millionen Euro. In 24 Projekten sollen Methoden zur Erhöhung der Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen entwickelt sowie mögliche ökologische Auswirkungen transgener Kulturpflanzen untersucht werden.

Fraßspuren der Käfer auf einem Blatt

Maiswurzelbohrer. Sollte der Schädling auch in Deutschland auftreten, könnte der Anbau von gv-Mais mit einer entsprechenden Resistenz interessant werden. Das BMBF fördert ein großes Verbundprojekt, das sich mit möglichen Umweltauswirkungen dieser neuen Bt-Maislinen beschäftigt.

Foto: Mihaily Czepo, Ungarn

Weizen

Forschungsthemen: Auswirkungen von pilzresistentem Getreide (oben), Einfluss des Anbaus transgener Kartoffeln auf die Qualität landwirtschaftlich genutzter Böden (Mitte), Optimierung der biologischen Sicherheit transgener Pflanzen (Foto unten: Einführung neuer Gene durch Mikroinjektion)

An den Forschungsvorhaben arbeiten Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Verbünden zusammen.

Schwerpunkt: Bt-Mais gegen Maiswurzelbohrer

Ein aus neun Teilprojekten bestehender Verbund beschäftigt sich mit neuen gentechnisch veränderten Maissorten. Diese bilden eine spezielle Variante des Bt-Toxins, mit dem eine Resistenz gegen den Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera) erzielt wird. Die Larven dieses Käfers schädigen den Wurzelbereich der Maispflanzen und können dadurch erhebliche Ernteverluste verursachen. Der Schädling hat sich in den letzten Jahren vor allem in Osteuropa ausgebreitet. Inzwischen ist er in der Schweiz und im Elsass aufgetaucht. Trotz der Vorsichtsmaßnahmen, die die deutschen Behörden bereits angeordnet haben, ist kaum zu verhindern, dass die Käfer auch nach Deutschland gelangen. Bei starkem Befall wird der Schädling vor allem mit chemischen Pflanzenschutzmitteln bekämpft.

Erste gv-Maislinien, die gegenüber dem Maiswurzelbohrer resistent sind, werden in den USA bereits angebaut. In Europa befinden sie sich im Zulassungsverfahren.

Das vom BMBF geförderte Verbundprojekt wird in einem Freilandversuch mögliche ökologische Auswirkungen des Anbaus dieses Bt-Maises sowie mögliche Resistenzentwicklungen beim Maiswurzelbohrer untersuchen.

Getreide, Gehölze, Kartoffeln, neue Verfahren

Ein weiterer Verbund aus sieben Projekten beschäftigt sich mit der Entfernung von Antibiotikaresistenz-Genen, die als Markergenezur Selektion erfolgreich transformierter Pflanzen benötigt werden. Weiter sollen Methoden entwickelt werden, die es ermöglichen, die Gene der Wahl ganz gezielt an bestimmte Stellen in das Genom zu integrieren, um damit unerwünschte Nebeneffekte auszuschließen.

Das BMBF fördert ferner die Erforschung der biologischen Sicherheit transgener Gehölze sowie transgenen Getreides mit gentechnisch vermittelter Pilzresistenz. Außerdem werden die Auswirkungen des Anbaus transgener Kartoffeln auf die Qualität landwirtschaftlich genutzter Böden untersucht. Ein weiteres Projekt entwickelt Methoden zur Flächenauswahl und Datenerhebung für das anbaubegleitende Monitoring.

Das neue BMBF-Programm setzt die Förderung der biologischen Sicherheitsforschung in Deutschland fort. In den vergangenen vier Jahren wurden vierzig Projekte in sieben Verbünden gefördert.

Alle Versuche und ihre Ergebnisse sind in der SiFo-Datenbank dokumentiert.