Abschlusskonferenz Biosafenet, Berlin

Sicherheitsforschung zu gentechnisch veränderten Pflanzen: Wozu? Von wem? Wie unabhängig?

Podiumsdiskussion, Dr. Ralf-Michael Schmidt, Vizepräsident der BASF Plant Science (rechts); Dr. Kristina Sinemus, Moderation(Mitte)

Biologische Sicherheitsforschung in der Pflanzenbiotechnologie: Welche Erwartungen werden an diese gestellt? Wie können sich Interessierte über aktuelle Ergebnisse informieren? Das waren die Leitfragen einer Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Abschlusskonferenz des von der EU-Kommission geförderten Biosafenet-Projekts am 29. Juni 2009 in Berlin stattfand.
bioSicherheit befragte Experten und Teilnehmer der Diskussionsrunde.

PhD Patrick Rüdelsheim, Präsident der International Society for Biosafety Research (ISBR), Gent (Belgien)

„Unabhängige Wissenschaft ist in erster Linie gute Wissenschaft. Das heißt: Ein sorgfältiges Versuchsdesign, ein öffentlicher Zugang zu den Daten, Kontrolle durch die Wissenschaft selbst.“ (Interview in englischer Sprache)


Dr. Hartmut Wewetzer, Leiter des Wissenschaftsressorts beim „Tagesspiegel“, Berlin

„Medien sind keine Akzeptanz- erzeugungsmaschine. Die Medien sind nur ein Teil der Misere, in der die Gentechnik sicherlich steckt.“


Dr. Steffi Ober, Naturschutzbund (NABU)-Bundesgeschäfts- stelle, Berlin

„Es geht nicht um den Wahrheitsgehalt der Forschung, sondern das, was immer in die Kritik kommt, ist die Bewertung.“


Prof. Dr. rer. nat. Joachim Schiemann, Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Sicherheit in der Gentechnik bei Pflanzen, Quedlinburg

„Wichtig ist, dass die wissenschaftsbasierte Bewertung und die politische Entscheidung transparent dargestellt werden.“


Dr. Arnold Sauter, Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), Berlin

„Unser Auftrag ist es, uns mit dem gesamten Rahmen möglicher Folgen zu befassen. Das sind bei der Grünen Gentechnik nicht nur Fragen der Sicherheit, sondern vor allem auch die sozioökonomischen Auswirkungen.“


Biosafenet ist ein europäisches Wissenschaftsnetzwerk, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Öffentlichkeit verstärkt über biologische Sicherheitsforschung in der Pflanzenbiotechnologie zu informieren. Die biologische Sicherheitsforschung und ihre Ergebnisse spielen in der schon lang andauernden öffentlichen Debatte über die Sicherheit von transgenen Pflanzen bisher eine eher untergeordnete Rolle. Dabei sind wissenschaftliche Erkenntnisse Basis für politische Entscheidungsprozesse.

Biosafenet trägt zusammen mit anderen europäischen Initiativen dazu bei, dass die Erkenntnisse der biologischen Sicherheitsforschung über die Landesgrenzen hinaus gebündelt und kommuniziert werden. Dabei möchte Biosafenet als umfassende Informationsquelle Wissenschaft sowohl der Politik als auch einer breiten Fachöffentlichkeit näher bringen.