Trockentoleranz: Von der Grundlagenforschung zur Anwendung
Der prognostizierte Klimawandel mit weltweit durchschnittlich höheren Temperaturen und geringeren Niederschlägen ist eine Herausforderung für die Landwirtschaft. Schon heute gehen weltweit zwei Drittel des insgesamt verbrauchten Wassers in die Landwirtschaft. Zukünftig muss daher effizienter mit der Ressource Wasser umgegangen werden. Helfen können verbesserte Bewässerungssysteme und Anbaumethoden, die Böden weniger austrocknen und Bodenerosion minimieren. Aber auch die Pflanzenzüchtung kann entscheidende Beiträge dazu leisten: trockentolerante Kulturpflanzen, die auch bei wenig Niederschlag und Bewässerung ausreichende Erträge liefern.
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Weniger Dünger, mehr Ertrag
Pflanzen entziehen dem Boden Stickstoff, einen zentralen Baustein vieler biologischer Moleküle. Für den effizienten Anbau von Nutzpflanzen muss dem Boden regelmäßig Stickstoff zugeführt werden. Der Einsatz synthetischer Stickstoffdünger hat für erhebliche Ertragssteigerungen gesorgt, aber auch Umweltschäden mit sich gebracht. Pflanzenforscher arbeiten daran, dass Kulturpflanzen Stickstoff besser aufnehmen und verwerten können.mehr
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Artenvielfalt auf dem Acker
Ob der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen die Biodiversität beeinflusst, wird immer wieder diskutiert. Tatsache ist, dass die Biodiversität weltweit abnimmt und die Landwirtschaft zu den Hauptverursachern zählt. Kritiker der Grünen Gentechnik befürchten, dass diese Entwicklung durch den Anbau gentechnisch veränderter Kulturpflanzen weiter verschärft wird. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien ist untersucht worden, wie sich der Anbau von gv-Pflanzen tatsächlich auf die Artenvielfalt auf dem Feld auswirkt.mehr
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Obst und Gemüse: Vergessene Pflanzenkrankheiten
Bisher kommt die Gentechnik fast ausschließlich bei Nutzpflanzen zum Einsatz, für die es einen internationalen Markt gibt. Die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten, die bei regional angebauten Pflanzen auftreten, ist für große Firmen wirtschaftlich uninteressant. Hier gibt es zahlreiche öffentliche Forschungsprojekte, aber kaum Marktzulassungen. Ein Grund dafür sind die hohen Zulassungskosten.mehr
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Pflügen, Chemie oder Bt-Mais?
Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) ist in Deutschland ein ernstes Problem für den Maisanbau, der inzwischen 2,5 Millionen Hektar erreicht hat und weiter wächst. Bei starkem Befall kann dieser Schädling bis zu 50 Prozent Ertragsverluste verursachen. Mit Fruchtfolge, chemischen oder biologischen Mitteln ist er nur schwer zu bekämpfen und breitet sich von Jahr zu Jahr weiter in Deutschland aus. Mittlerweile entsteht jährlich ein Schaden von elf bis zwölf Millionen Euro. Welche alternativen Bekämpfungsmethoden können den Maiszünsler stoppen und wie umweltverträglich sind diese? bioSicherheit sprach dazu mit Bernd Hommel vom Julius-Kühn-Institut in Kleinmachnow. mehr
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Biologische Anreicherung: Pflanzen statt Pillen
Millionen von Krankheits- und Todesfällen, vor allem in Entwicklungsländern, sind auf einen Mangel an Mikronährstoffen wie Vitamine und Spurenelemente zurückzuführen. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern werden deshalb Nährstoffpräparate und industriell angereicherte Lebensmittel verteilt. Wissenschaftler arbeiten nun daran, die wichtigsten Nahrungspflanzen etwa mit Provitamin A, Zink und Eisen anzureichern. Dabei kommen auch gentechnische Methoden zum Einsatz. mehr
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Krankheitsresistente Bananen und dürretoleranter Mais
Nur in drei afrikanischen Ländern werden derzeit gentechnisch veränderte Nutzpflanzen kommerziell angebaut. In Forschung und Entwicklung hingegen setzt man zunehmend auch auf gentechnische Verfahren. Die Wissenschaftler arbeiten vor allem an Pflanzen, die an lokale Anbaubedingungen besser angepasst oder nahrhafter sind. Währenddessen verstärken viele afrikanische Regierungen ihre Bemühungen, den Umgang mit gentechnisch veränderten Pflanzen in ihren Ländern zu regulieren.mehr
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Grüne Gentechnik in China: Zögern vor dem großen Sprung
Kaum ein Land investiert so viel in die Pflanzenbiotechnologie wie China. 2008 legte die Regierung ein vier Milliarden Dollar schweres Forschungsprogramm auf. Das Ziel: Bis 2020 sollen bei zahlreichen Kulturarten neue gentechnisch veränderte Sorten entwickelt werden, unabhängig von den großen global agierenden Agro-Biotechnologiekonzernen und deren Patentansprüchen. Doch angebaut werden bisher nur gv-Baumwolle und gv-Pappeln - und noch immer gibt es in China noch immer keine nennenswerte landirtschaftliche Nutzung gv-Lebens- oder Futtermittelpflanzen.mehr
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Biotechnologische Züchtungsverfahren der nächsten Generation
Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten an einer Reihe neuer biotechnologischer Züchtungsmethoden. Die Verfahren heißen beispielsweise „Zink-Finger-Technologie“ oder „Oligonukleotid-gerichtete Mutagenese“ und sollen die Pflanzenzüchtung erheblich beschleunigen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (Joint Research Center, JRC) kommt zu dem Ergebnis, dass Züchter diese Methoden bereits heute praktisch nutzen und kommerzielle Anwendungen in absehbarer Zeit zu erwarten sind. Ob die damit hergestellten Pflanzen als gentechnisch veränderte Organismen einzustufen sind, ist noch offen. mehr
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„Unser Ziel ist es, die verantwortungsvolle Nutzung von gentechnisch veränderten Organismen zu fördern.“
Bisher werden nur in drei afrikanischen Ländern gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, in Südafrika, Ägypten und Burkina Faso. Aber nur Südafrika nutzt solche Pflanzen bereits in nennenswertem Umfang, dort wachsen auf 2,2 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Sojabohnen, Baumwolle und vor allem Mais. Biosicherheit sprach mit Anita Burger von Biosafety South Africa über Biosicherheitsfragen in Südafrika. mehr
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Fische, Schweine, Mücken: Gentechnik bei Tieren
Bisher werden in der Landwirtschaft keine gentechnisch veränderten Tiere genutzt. In der Entwicklung befinden sich jedoch eine Reihe von Tieren, bei denen etwa Wachstum oder Krankheitsresistenz mit Hilfe gentechnischer Methoden verändert wurden. Zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und Krankheitserregern werden transgene Insekten entwickelt.mehr
Debatte
Vier Experten im Interview:
Wachsende Weltbevölkerung, Klimawandel, knapper werdende Ressourcen. Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung stehen vor neuen Herausforderungen.
Welternährung: Mit oder ohne Gentechnik
Dr. Hans Rudolf Herren, Direktor des Millenium-Institutes Washington, D.C. (USA); stellvertretender Vorsitzender des IAASTD („Weltagrarbericht“)
Prof. Dr. Matin Qaim, Leiter des Arbeitsbereiches Welternährung und Rurale Entwicklung, Universität Göttingen.
Themenzentrum Grüne Gentechnik auf den Feldtagen
Alle zwei Jahre finden die DLG-Feldtage statt, eine große Freilandausstellung rund um den modernen Pflanzenbau. 2010 gab es erstmals ein „Themenzentrum Grüne Gentechnik“, an dem sich 26 Partner beteiligten. Mit dabei auch biosicherheit.de