Neue Versuchsreihe mit Bt-Mais

Verschiedene Sorten im Vergleich

Von 2008 bis 2011 beschäftigen sich erneut mehrere Forschungsprojekte mit den Umweltsauswirkungen von gentechnisch verändertem Bt-Mais. In einem Freilandversuch wird hierfür Bt-Mais im Vergleich mit verschiedenen konventionellen Sorten angebaut. Der Forschungsverbund wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Biologischen Sicherheitsforschung gefördert. BioSicherheit dokumentiert die Arbeiten auf dem Versuchsfeld von der Aussaat bis zur Ernte.

Oktober 2008: Der Mais auf dem Versuchsfeld ist reif für die Ernte. Die ganzen Pflanzen werden gehäckselt, siliert und in einer Biogasanlage verwertet.

August 2008: Alle Maissorten blühen. Für die Wissenschaftler ist Hochsaison auf dem Feld

Mai 2008: Das Maisversuchsfeld wird angelegt und die verschiedenen Maissorten ausgesät.

Der in dieser Versuchsreihe getestete gentechnisch veränderte Bt-Mais enthält gleich mehrere neu eingeführte Gene, so genannte stacked genes. Drei verschiedene Bt-Gene machen ihn unempfindlich gegenüber seinen wichtigsten Fraßfeinden, Maiszünsler und Maiswurzelbohrer. Die Raupen des Maiszünslers fressen sich durch die Maisstängel, die des Maiswurzelbohrers greifen die Wurzel der Maispflanze an. In den vorherigen beiden Forschungsverbünden wurde Bt-Mais getestet, der nur gegen jeweils einen der beiden Schädlinge gewappnet war. Der Mais enthält außerdem ein weiteres Gen für eine Herbizidresistenz.

Das Versuchsdesign

Zu Beginn der biologischen Sicherheitsforschung mit Bt-Mais war zunächst nur Bt-Mais mit der isogenen Sorte, also der konventionellen Ausgangssorte, verglichen worden. In dieser Versuchsreihe nun werden zum Vergleich neben der isogenen Sorte zwei weitere konventionelle Sorten angebaut. Die Vermutung ist, dass Unterschiede im Vorkommen und der Häufigkeit einzelner Insektenarten zwischen verschiedenen konventionellen Sorten größer sind als zwischen Bt-Mais und der isogenen Sorte.

Es sind auch Parzellen geplant, auf denen die isogene Sorte mit einem Boden-Insektizid behandelt wird. Bei vorherigen Versuchen hatte sich gezeigt, dass eine Insektizid-Behandlung sich weitaus gravierender auf die Lebewesen im Feld auswirkt als die gentechnische Veränderung.

Jede der verschiedenen Mais-Varianten wird auf je acht Parzellen angebaut. Auf der Fläche verteilt werden sie nach einem so genannten randomisierten Plot-Design. Die Verteilung der verschiedenen Sorten erfolgt dabei nach dem Zufallsprinzip, aber unter Einhaltung bestimmter Bedingungen: Parzellen mit derselben Sorte sollen nicht unmittelbar nebeneinander und von jeder Sorte etwa gleich viele Parzellen am Feldrand bzw. in der Mitte liegen.

Im Visier: Laufkäfer, Bienen, Schmetterlinge…

Wie auch schon in den Jahren zuvor, wird es auch diesmal vor allem um die Kleinlebewesen im Maisfeld gehen. So untersucht etwa die RWTH Aachen mögliche Auswirkungen von Bt-Mais auf das breite Spektrum der im Feld vorkommenden Insekten und Spinnen. Unter anderem soll auch überprüft werden, in welchem Maße am Feldrand lebende Schmetterlinge mit Bt-Maispollen in Kontakt kommen.

Ein Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft kümmert sich speziell um die Laufkäfer und Spinnen.

In diesem Forschungsverbund wird es auch um Bienen gehen. Die Universität Bayreuth untersucht, ob Bienen Bt-Maispollen schlechter vertragen, als konventionellen Pollen.

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