Raps in der Landwirtschaft:

Unkräuter und Schädlinge

Die gelben Felder im Frühjahr zeigen es an: Immer mehr Landwirte in Deutschland setzen auf Raps. In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Anbaufläche verdoppelt und 2010 einen Umfang von 1,47 Millionen Hektar erreicht. Um im Rapsanbau gute Erträge zu erzielen, müssen die Landwirte einigen Aufwand betreiben.

Rapsanbau in Deutschland: Verdopplung in fünfzehn Jahren

Rapsschoten

Rapsschoten

Schädling: Rapsglanzkäfer

Winter- und Sommerraps. In Mitteleuropa wird überwiegend Winterraps angebaut. Die Aussaat erfolgt im Herbst, die Ernte im darauf folgenden Frühsommer. In Kanada, eines der großen Raps-Erzeugerländer, überwiegt dagegen Sommerraps.

Fruchtfolge. In Deutschland wird Raps oft in einer Fruchtfolge mit Mais und Wintergerste angebaut. Ohne Fruchtfolge würden Schädlinge und Unkräuter deutlich zunehmen und die Erträge sinken. Raps darf nicht nach Raps angebaut werden, da er Wirtspflanze für im Boden vorkommende Schädlinge und Krankheitserreger ist. In Getreidefruchtfolgen ist eine vierjährige Anbaupause nötig.

Bodenfruchtbarkeit. Raps verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Die lange Vegetationsperiode des Rapses sorgt für eine 11-monatige Bodenbedeckung. Erosionen werden dadurch vermindert.

Unkrautkontrolle. Es gibt verschiedene Pflanzenarten, die auf landwirtschaftlichen Flächen mit Raps konkurrieren und als Unkräuter auftreten. Typische Unkräuter im Winterraps sind Klettenlabkraut, Vogelmiere, Kamille oder Ackerfuchsschwanz. Probleme bereitet auch „Ausfallgetreide“, vor allem Gerste, die in der Fruchtfolge mit Raps angebaut wird. Im konventionellen Rapsanbau werden die Unkräuter chemisch bekämpft.

Herbizide. Auf nahezu der gesamten Winterrapsfläche in Deutschland erfolgt eine chemische Unkrautkontrolle. In der Praxis sind ein bis zwei Spritzgänge mit mindestens zwei bis drei verschiedenen Wirkstoffen üblich. Die Herbizide werden direkt bei, kurz nach der Aussaat oder kurz nach Auflaufen der Rapssaat ausgebracht. Rapsverträgliche Wirkstoffe für eine spätere Unkrautkontrolle im Rapsbestand stehen der Praxis nur sehr beschränkt zur Verfügung.

Schädlinge. Typische Rapsschädlinge sind im Herbst Rapserdfloh und Ackerschnecke, im Frühjahr der Rapsglanzkäfer und der Große Rapsstängelrüssler. Bei starkem Frost, wenn die Stängel aufplatzen, ist zudem mit verstärktem Pilzbefall zu rechnen. Durch Pilze verursachte Krankheiten bei Raps sind etwa Wurzelhals- und Stängelfäule. Aufgrund hoher Ertragsausfälle und Qualitätsminderungen müssen gegenüber Schädlingen und Pilzkrankheiten in der Regel Insektizide und Fungizide eingesetzt werden.

Ernte. Die Ernte erfolgt Ende Juli / Anfang August mit dem Mähdrescher. Der Raps ist erntereif, wenn die Körner hart, dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind und beim Berühren der Pflanzen in den Schoten rascheln. Dabei kann das Rapsstroh teilweise noch grün sein. Die geernteten Rapskörner werden getrocknet, da die Lagerfähigkeit erst ab einem Wassergehalt von maximal neun Prozent gegeben ist.

Raps im Ökolandbau. Winterrapsanbau spielt im ökologischen Landbau kaum eine Rolle. Da keine chemischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen, führen hoher Unkraut- und Schädlingsdruck zu einem etwa um die Hälfte niedrigeren Ertragsniveau als im konventionellen Anbau. Bei Sommerraps sind die Anbauprobleme zwar weniger gravierend als bei Winterraps, dennoch ist auch in Zukunft nicht mit einer Ausweitung der Rapsflächen im ökologischen Anbau zu rechnen. (Anteil an den Rapsanbauflächen in Deutschland ca. 0,3%)

Mehr bei bioSicherheit