Feuerbrand

meldepflichtige bakterielle Pflanzenkrankheit bei Obst- und Ziergehölzen

Feuerbrand

Feuerbrand
Foto: www.obstbauseite.de

Feuerbrand wird hervorgerufen durch das Bakterium Erwinia amylovora. Gefährdet sind vor allem Pflanzen der Familie Rosaceae, der ein großer Teil unseres einheimischen Obstes (Apfel, Birne und Quitte) sowie Ziergehölze wie z. B. Cotoneaster entstammt. Steinobst wie Kirschen oder Zwetschgen sind keine Wirtpflanzen für den Erreger. In Deutschland trat die Krankheit erstmals im Jahr 1971 auf und breitet sich seitdem in südwestlicher Richtung aus. 2004 war nahezu das gesamte Bundesgebiet von dem Erreger betroffen.

Der Befall mit dem Bakterium führt zu braunen Blüten, Blättern oder Früchten, die welken, jedoch nicht abfallen. Das verleiht den Pflanzen das Aussehen wie nach einem Brand. Bei infizierten Pflanzen hilft nur ein radikaler Rückschnitt. In Belgien, Griechenland und Holland werden Antibiotika-haltige Pflanzenschutzmittel (z.B. Streptomycin) eingesetzt, die jedoch in Deutschland nicht zugelassen sind.

Die am Markt verfügbaren Apfelsorten (Braeburn, Gala, Fuji) sind anfällig bis stark anfällig für Feuerbrandinfektionen. Über klassische Züchtungsmethoden konnten zwar Obstgehölze mit erhöhter Resistenz gewonnen werden, jedoch haben sich diese Neuzüchtungen bisher nicht am Markt durchgesetzt.

Bei gentechnischen Verfahren werden Gene eingeschleust, die in den Apfelpflanzen Proteine mit einer negativen Wirkung gegen den Feuerbranderreger bilden. So wurde z.B. ein Gen, das die Bildung des antibakteriell wirksamen Stoffes Lysozym bewirkt, in Apfelpflanzen eingebracht. Die im Jahr 2003 in Deutschland geplante Freisetzung dieser gentechnisch veränderten Apfelbäume wurde jedoch untersagt.