Endophyten

Pilze oder Bakterien, die im Innern von Pflanzen leben

Endophyten (griech. endo = innen, phyton = Pflanze) können den Pflanzenwirt schädigen, sie können aber auch in einer für beide Partner vorteilhaften Symbiose mit der Pflanze leben. Der Übergang zwischen diesen Zuständen ist dabei fließend – so kann es sein, dass ein Endophyt bei Schwächung der Pflanze plötzlich eine Krankheit verursacht.

Mit endophytischen Pilzen besiedelte Pflanzen wachsen in der Regel besser, sind widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit, da sie mehr Wurzelmasse bilden, oder sind besser geschützt vor Insekten und Krankheiten.

Häufig produzieren endophytische Pilze auch Alkaloide, was die Pflanze vor Fraßfeinden schützt, sie aber als Futterpflanze unbrauchbar macht, da diese Stoffe für Schafe, Rinder oder Pferde sehr giftig sind (z.B. beim Weidegras Rohrschwingel).

Je nach Definition werden auch wurzelbesiedelnde Mykorrhizapilze zu den Endophyten gezählt, denn sie wachsen nur teilweise im Innern von Pflanzen. Mykorrhizapilze leben in Symbiose mit den meisten Landpflanzen und beeinflussen ebenfalls Wachstum und Gesundheit der Pflanzen positiv.

Auch verschiedene Arten endophytischer Bakterien sind in Pflanzen nachweisbar. Neben krankheitserregenden Bakterien wie z.B. Agrobacterium tumefaciens, finden sich auch hier solche, die für die Pflanze von Vorteil sind. So gibt es endophytische Bakterien, die das Pflanzenwachstum fördern, indem sie Stickstoff aus der Luft binden und an die Pflanze abgeben. Oder sie stimulieren das Wachstum durch Bildung von Pflanzenhormonen. Bei Versuchen in den USA konnte das Wachstum von Pappeln, die mit endophytischen Bakterien geimpft wurden, zur Produktion von Biokraftstoff deutlich gesteigert werden.