Hybride; Hybridsorte

im biologischen Sinne ein Individuum, dass durch Kreuzung zweier genetisch weit entfernter Elternorganismen entstanden ist

Es kann sich bei den Eltern um Individuen verschiedener Arten (z.B. Pferdestute und Eselhengst wird zum Maultier) oder auch um stark separiert gezüchtete Organismen einer „Inzuchtlinie“ handeln, wie es in der Pflanzenzüchtung üblich ist.

Bei Pflanzensorten, die aus immer gleichen definierten Inzuchtlinien zusammengesetzt sind, spricht man von Hybridsorten. Hybride haben den Vorteil, über die genetisch unterschiedlichen Eltern mit einem breiteren Repertoire verschiedener genetischer Informationen ausgestattet zu sein, wodurch sich die so genannte Heterosis (Bastardwüchsigkeit) erklären lässt. Dieser Heterosis-Effekt lässt Pflanzen größer und widerstandsfähiger werden und wird daher in der Landwirtschaft bei vielen Kulturpflanzen ausgenutzt. Bei Mais oder Zuckerrüben werden zum Beispiel fast ausschließlich Hybridsorten angebaut.

Allerdings ist die Hybridzüchtung sehr aufwändig. Da die meisten Pflanzen männliche und weibliche Sexualorgane besitzen, können sie sich selbst befruchten. Das aber muss bei der Hybridzüchtung verhindert werden. Daher werden die männlichen Blütenteile manuell entfernt und/oder eine künstliche Befruchtung mit den Pollen der anderen reinerbigen Elternlinie durchgeführt.

  • Durch männlich sterile Linien wird die Hybridzüchtung erheblich vereinfacht. Heute können solche Linien auch mit Hilfe der Gentechnik erzeugt werden. Um fruchtbare Nachkommen dieser Linien zu erhalten, wird in den Kreuzungspartner der Pflanze ein Gen eingebracht, das die Sterilität wieder aufhebt.
  • Eine gentechnisch vermittelte männliche Sterilität ist etwa bei Raps oder Chicoree möglich. Die daraus hervorgegangenen Hybridsorten befinden sich im Zulassungsverfahren.

Siehe auch