Mit Software gegen Wasserverschwendung

07.01.2011 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Vielerorts wird mehr Wasser eingesetzt als gebraucht wird (Quelle: © Ulrich Müller/fotolia.com)

Vielerorts wird mehr Wasser eingesetzt als gebraucht wird (Quelle: © Ulrich Müller/fotolia.com)

Ein Computerprogramm der NASA soll Landwirten bei der effizienten Bewässerung ihrer Felder helfen. Es verknüpft Satelliten- mit Wetterdaten und dem auf dem Feld gemessenen Wasserbedarf. Forscher und Landwirte wollen so viel Wasser sparen.

Fast 70% des weltweiten Wasserverbrauchs entfallen auf die Landwirtschaft. Durch detaillierte Informationen zum tatsächlichen Wasserbedarf der Pflanzen wollen die Wissenschaftler Landwirte bei einer effizienteren Bewässerung unterstützen. 

Wassermanagement optimieren

Im kalifornischen San Joaquin testen die Wissenschaftler ihre Software in einem 18-monatigen Feldversuch. In Zusammenarbeit mit dortigen Landwirten und Weinbergbesitzern wollen sie die  Bewässerung auf den Feldern optimieren. 

Die Software ist eine erweiterte Version des Terrestrial Observation and Prediction System (TOPS), das die NASA seit Jahren für die Vorhersage von Fluten, Dürren und Abholzung verwendet. 

Die Forscher entwickelten nun einen Algorithmus, der die Rohdaten der Satelliten mit Messdaten aus drahtlosen Sensornetzwerken verknüpft. So fließen Umweltdaten zu Temperatur, Feuchtigkeit und Niederschlag in die Betrachtung ein. Weiterhin können lokale Wettervorhersagen mitberücksichtigt werden.

Im Blick der Forscher

Die Wissenschaftler wollen vor allem erforschen, wie sich die Pflanzen über die Zeit entwickeln. Sie untersuchen, welche Pflanzen angebaut werden, wann diese optimal wachsen und wie dicht die Vegetation unter verschiedenen Bedingungen ausfällt. Weiterhin sammeln sie Daten zum optimalen Verhältnis von Sonne und Wasser, zum Wasserbedarf der Pflanzen und zu Erfordernissen von Bewässerungsvorhersagen. 

Die Daten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und erreichen die Landwirte in Echtzeit als kompaktes Informationspaket. Die Landwirte können die aktuellen Messdaten mit den gesammelten Informationen der vergangenen Saison vergleichen und so ihre Bewässerungssysteme optimieren. 

Wassersparen leicht gemacht

Allein mit den Sensordaten könnten die Landwirte bereits 20 bis 25 Prozent Wasser sparen. Mit Hilfe der neuen Software ließe sich die Wasserersparnis durch detailliertere Informationen noch viel weiter steigern, erwarten die Wissenschaftler. Anfang 2011 soll die Software weltweit Landwirten zur Verfügung stehen.