Neues EU-Ökozeichen ab 1. Juli

22.02.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Das EU-Bio-Logo. (Quelle: © EU-Kommission)

Das EU-Bio-Logo. (Quelle: © EU-Kommission)

Bioprodukte werden künftig europaweit mit einem neuen Zeichen ausgewiesen.

Siegel und Zertifizierungen sollen Verbrauchern helfen, sich im vielfältigen europäischen Lebensmittelmarkt zurechtzufinden. Transparenz schafft Verbrauchervertrauen und hilft Anbietern sich voneinander abzuheben und diese zu eindeutigen Produktströmen zuzuordnen. Die EU-Kommission will nun die Kennzeichnung für biologisch angebaute Nahrungsmittel vereinheitlichen. 

Ab dem 1. Juli 2010 werden innerhalb der Europäischen Union alle biologischen Lebensmittel mit dem neuen EU-Bio-Logo gekennzeichnet. Zusätzlich müssen nach den EG-Rechtsvorschriften Angaben zur Herkunft und zum Code der Kontrollstelle etikettiert werden. 

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Bioprodukte sollen beim Einkauf durch ein neuen Logo erkennbar sein.

Bioprodukte sollen beim Einkauf durch ein neuen Logo erkennbar sein.

Bildquelle: © iStockphoto.com/ Maceofoto

Das „Euro-Blatt“, das die zwölf Europasterne in Form eines Blattes auf grünem Hintergrund zeigt, ist das Sieger-Logo im EU-Bio-Logo-Wettbewerb der Europäischen Kommission für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Diese hatte im Jahr 2009 dazu aufgerufen, ein neues EU-Bio-Siegel zu entwerfen. Mehr als 3.400 Studierende aus allen 27 EU-Mitgliedsstaaten nahmen am Wettbewerb teil. Das Sieger-Logo wurde durch eine EU-weite Onlineabstimmung ermittelt. Von den rund 130.000 Teilnehmern stimmten 63 Prozent für den Entwurf des Düsseldorfer Mediengestalters Dusan Milenkovic. 

Neben dem europäischen und dem deutschen Bio-Siegel gibt es eine Vielzahl verschiedener Logos. Anbauverbände wie Bioland, Demeter  und Naturland haben jeweils eigene Siegel. Gleiches gilt für große Supermarktketten. Das neue europäische Bio-Logo ersetzt das bisherige EU-Siegel mit einer Ähre im Sternenkranz auf blauem Grund, das in Deutschland nur wenig genutzt wurde. Von dem neuen Zeichen erhofft sich die EU-Kommission einen stärkeren Bekanntheitsgrad. Deutsche Bio-Erzeuger kritisierten das neue EU-Bio-Siegel als nicht klar genug. Zudem hätten deutsche Anbauverbände wie Bioland striktere Vorgaben als das staatliche deutsche und das EU-Logo machen, welche beide die Vorgaben der seit 2009 geltenden EU-Öko-Verordnung umsetzen. 

Mit dem neuen EU-Logo wird garantiert, dass mindestens 95 Prozent der Inhaltsstoffe ökologisch produziert wurden und das Produkt direkt vom Erzeuger oder Verarbeiter in einer versiegelten Verpackung kommt. Es kann auch für Produkte aus Nicht-EU-Staaten genutzt werden. Bioland und Co. fordern hingegen, dass der gesamte Herstellerbetrieb ökologisch wirtschaftet - beim EU-Siegel reicht eine Teil-Bewirtschaftung aus. Die deutschen Anbauverbände schreiben zudem einen begrenzten Dünger-Einsatz vor. 

Ursprünglich wollte die EU-Kommission nationale Logos verbieten, nach Protesten verzichtete sie aber darauf. Deshalb finden Verbraucher das deutsche Bio-Siegel mit der Aufschrift „Bio nach EG-Öko-Verordnung“ in einem grünen Sechseck auch nach dem 1. Juli weiterhin auf Verpackungen.


Quellen: