Weihnachtsspezial: Zitronenlyrik

08.12.2011 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Zitronenlyrik (Quelle: © birgitH / pixelio.de).

Zitronenlyrik (Quelle: © birgitH / pixelio.de).

Bunt, spritzig-süß und dazu noch gesund: Zitrusfrüchte gehören unbedingt zur Adventszeit. Wie sie den Weihnachtsbaum schmücken können, was sie so gesund macht und wie Schiller Zitronen am liebsten mochte, verrät das erste Weihnachtsspezial.

Der Duft einer frisch gepellten Mandarine ist oft das erste Zeichen, dass wieder die Adventszeit beginnt. Das kräftige helle Gelb und Orange der Zitrusfrüchte bringt Farbe in den Winter. Wenn man Orangen in ganz dünne Scheiben schneidet und dann an einem warmen Ort trocknet, sind sie ungefähr eine Woche später eine tolle Weihnachtsdekoration als Fensterschmuck oder für den Christbaum.

Wir schätzen Apfelsinen – die „Äpfel aus China“ – schon seit dem 15. Jahrhundert in Europa. Diese Namesvariante der Orange macht aus der Herkunft der Frucht keinen Hehl. Kaum einer weiß hingegen, dass Orangen ursprünglich aus einer Kreuzung aus Mandarinen und Pampelmusen entstanden sind.

#####bildbox1#####
Weihnachtsdekoration aus Orangen, Zimt und Sternanis.

Weihnachtsdekoration aus Orangen, Zimt und Sternanis.

Bildquelle: © iStockphoto.com/ AGfoto

Eine nahe Orangenverwandte, die Zitrone, mochte auch Friedrich Schiller besonders gerne. Mit gutem Grund, denn aus der heutigen Forschung weiß man, dass Zitrusfrüchte besonders gesund sind. Außer Vitamin C enthalten sie z.B. Flavanoide, die als Antioxidantien nach dem Essen den Blutpegel an schädlichen freien Radikalen und Entzündungswerten senken. Schiller schien die Frucht vor allem heiß und zusammen mit noch einigen anderen wichtigen Zutaten zu genießen:

Punschlied (1789-1805)

Vier Elemente,
Innig gesellt,
Bilden das Leben,
Bauen die Welt.

Preßt der Zitrone
Saftigen Stern!
Herb ist des Lebens
Innerster Kern.

Jetzt mit des Zuckers
Linderndem Saft
Zähmet die herbe
Brennende Kraft!

Gießet des Wassers
Sprudelnden Schwall!
Wasser umfänget
Ruhig das All.

Tropfen des Geistes
Gießet hinein!
Leben dem Leben
Gibt er allein.

Eh es verdüftet,
Schöpfet es schnell,
Nur wenn er glühet,
Labet der Quell.

Eine entscheidende Zutat vergaß der berühmte deutsche Dichter jedoch, die Gewürze. Ohne diese fünfte Zutat hätte der „Punsch“ aber seinen Namen nicht verdient, denn abgeleitet ist die Bezeichnung von hindi „Paanch“ für „fünf“. Wie diese ganz besonderen Pflanzenextrakte die Adventszeit würzen, folgt in einem der nächsten Weihnachtsspezialbeiträge.