Gezüchtet wird generell, um möglichst viele Individuen einer Art mit einem weitgehend einheitlichen Genom zu bekommen, das die gewünschten Eigenschaften enthält.

Diese Eigenschaften sind in der Pflanzenzüchtung klassischerweise ein hoher Ertrag, eine gute Qualität, ein guter Geschmack, eine gewisse Genügsamkeit in Bezug auf Wasser, Nährstoffe und sonstige Standortansprüche sowie Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Die Pflanzenzüchtung verfolgt folgende Ziele:

  • Ernährung

Vor allem mit Hilfe der Gentechnik wird versucht, Getreide auf bestimmte Inhaltsstoffe oder Ertragreichtum bei gleichzeitiger Unempfindlichkeit gegenüber Nährstoff- und Wassermangel zu züchten, um damit Ernährungsprobleme in der Dritten Welt zu lösen. Beispiel ist der sogenannte Goldene Reis, der durch Einbau zweier Gene einen hohen Provitamin-A-Gehalt aufweist, der den in der Dritten Welt verbreiteten Mangel zumindest teilweise beheben soll. Der Mangel an Provitamin A kann zur Erblindung und einer hohen Sterblichkeitsrate bei Kleinkindern führen. Kritisiert wird unter anderem an diesem Projekt, dass das Saatgut nicht patentfrei ist, dass also eventuell für die Bauern Gebühren anfallen.

Auch die Züchtung auf Salztoleranz soll der Sicherung der Ernährung dienen. Hier wurde bei Raps ein spezielles Gen eingebaut, das ein besonderes Protein für den Ionentransport codiert. Dadurch kann die Pflanze mit hoher Salzfracht besser umgehen als herkömmliche Züchtungen. Versalzung der Böden ist in viele Entwicklungsländern ein großes Problem.

  • Pflanzeninhaltsstoffe

Hinzu kommt eine Fokussierung auf bestimmte Inhaltsstoffe, die in der Pflanze in hohem Maß produziert werden sollen, wie etwa die transgene Kartoffel ’Amflora’, die sich durch eine besonders hohe Stärkeproduktion auszeichnet. Diese Kartoffel ist nur für den industriellen Bedarf gezüchtet worden, sämtliche anderen Inhaltsstoffe, die bei Speisekartoffeln Nährwert und Geschmack ausmachen, wurden zugunsten der Stärkeproduktion vernachlässigt.

  • Rohstoff und Energie

Ein weiteres Zuchtziel ist die Erzeugung von sogenannten ’Low-Input-Pflanzen’, die nur wenig Nährstoffe brauchen und geringe Ansprüche an den Boden haben, aber gleichzeitig gute Erträge bringen. Das ist besonders für die Erzeugung von Biosprit interessant. Mais als eine der wichtigen Pflanzen für die Bioethanolerzeugung ist ein sogenannter Starkzehrer, d. h er braucht viele Nährstoffe und belastet somit die Umwelt sehr stark. Auch wird an einer besseren Verfügbarkeit der Maisstärke geforscht, um eine höhere Effektivität bei der Herstellung von Bioethanol zu erreichen.

  • Umwelt- und Klimaschutz

Neben den Energiepflanzen, die in Zukunft zumindest einen Teil des herkömmlichen Kraftstoffbedarfs ersetzen könnten, werden mit gentechnischen Methoden vermehrt transgene Pflanzen entwickelt, die eine ’eingebaute Schädlingsresistenz’ besitzen. Das bekannteste Beispiel ist hier der transgene BT-Mais MON810. Transgene Pflanzen können je nach Wunsch mit Herbizidresistenz oder mit Insektenresistenz ausgestattet werden.

Herbizidresistenz: Die Pflanze ist durch ein spezielles Gen resistent gegen Herbizide wie etwa Glyphosat, so dass Totalherbizide mit diesem Wirkstoff ausgebracht werden können, ohne dass die Pflanze davon beeinträchtigt wird

Insektenresistenz: Die Pflanze produziert selbständig Gifte gegen bestimmte Schädlinge. Am bekanntesten ist hier der sogenannte BT-Mais, benannt nach dem Bakterium Bacillus thuringiensis. Durch B. thuringiensis werden bestimmte Gene übertragen, die das Gift codieren. BT-Toxine werden auch in der ökologischen Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Neben dem BT-Mais gibt es auch BT-Baumwolle, die in vielen Ländern (USA, China, Indien) angebaut wird. Durch den Einsatz von BT-Pflanzen soll der Einsatz von  Insektiziden gesenkt werden.

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