Hirse

Sorghum bicolor

Hirse - Sorghum bicolor
Hirse
Sorghum bicolor
Wissenschaftlicher Name Sorghum bicolor
Deutscher Name Hirse
Englischer Name Sorghum
Familie Poaceae (Süßgräser)
Genomgröße (Basenpaare) 760 Mbp
Genomgröße (Gene) 34.496
Chromosomen diploid (2n = 20)
Jahr der Sequenzierung 2009

Weltverbreitung

Ursprungsgebiet
Anbaugebiete

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Beschreibung

Die Mohrenhirse oder das Kaffernkorn Sorghum bicolor zählt zu den wichtigsten Hirsearten der Gattung Sorghum. Das einjährige Gras kann eine Höhe von 5 m erreichen. In ihrem Wuchs erinnert die Mohrenhirse stark an Mais. Die markerfüllten Halme tragen bandförmige zweizeilige Blätter. An den terminalen Enden der Pflanzen sitzen aufrechte, lockere Rispen von 10–60 cm Länge, deren Ästchen jeweils 2 Ährchen tragen. Die unbespelzten Körner zählen zu den Karyopsen und haben einen Durchmesser von 4-8 mm. Je nach der Sorte können sie weiß, gelb oder rot sein.

Die Mohrenhirse ist frostempfindlich, licht- und wärmebedürftig. Mit ihren bescheidenen Wasseransprüchen ist sie äußerst dürreresistent. Bei starker Trockenheit kann sie unter Wachstumsstillstand in eine Trockenstarre übergehen, aus der sie erst nach einsetzenden Regenfällen erwacht. Zu den verschiedenen agronomischen Typen der Mohrenhirse zählen Sudangrastyp, Zuckertyp, Fasertyp, Futtertyp und Körnertyp.

Die Mohrenhirse ist ernährungsphysiologische äußerst wertvoll. Sie besteht zu 60-75 % aus Kohlenhydraten, zu 8-13 % aus Proteinen von guter biologischer Wertigkeit und zu 4-6 % aus Fett. Eines der Ziele der Forschung ist es, den Nährstoffgehalt der Mohrenhirse in Hinblick auf ihren Gehalt an Vitamin A, Zink, Eisen und essentielle Aminosäure weiter zu verbessern.

Ursprung und Verbreitung

Ursprünglich stammt die Mohrenhirse aus Äquatorialafrika. Afrikanische Sklaven brachten sie Anfang des 17. Jahrhunderts in die USA. Heute wird sie in allen warmen, tropischen und subtropischen Gebieten der Erde angebaut.

Wirtschaftliche Bedeutung

In Entwicklungsländern ist die Mohrenhirse ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Die Körner sind in ihrer Verwendung ähnlich dem Reis. Aus dem ganzen Korn werden Brei, Grütze und Fladen hergestellt und ebenso Bier gebraut. Zum Backen von Brot ist Hirse wenig geeignet. Daneben wird Hirse vom Fasertyp traditionelle zur Herstellung von Besen, zur Nutzung als Baumaterial oder zur Papierherstellung angebaut. Blätter und Stroh der Mohrenhirse dienen als Viehfutter.

Die Zuckerhirse wird zur Herstellung von Melasse, Grünfutter und Silage verwendet. In Entwicklungsländern dient sie ebenfalls als Brennstoff und Baumaterial.

Insbesondere in den Industrienationen gewinnt die Hirse zunehmend an Bedeutung als nachwachsende Energie- und Rohstoffpflanze. In den USA wird Zuckerhirse verstärkt zur Herstellung von Bioethanol genutzt, wobei der Zucker zur Ethanolherstellung aus den Sprossachsen der Pflanze gewonnen wird. In Deutschland wird Zuckerhirse versuchsweise zur Verwendung als Biogassubstrat angebaut, da sich ähnliche Methanausbeuten wie bei der Vergärung von Maissilage erzielen lassen.

Die Faserhirse, die auf einen besonders hohen Gehalt an Cellulose aufweist, wird ebenfalls zur energetischen Nutzung angebaut.

Publikationen

Paterson A.H. et al. (2009) The Sorghum bicolor genome and the diversification of grasses. Nature 457(7229):551-6

Quellen

  • W. Franke (1992) Nutzpflanzenkunde, Thieme-Verlag, 5. Auflage
  • U. Körber-Grohne (1994) Nutzpflanzen in Deutschland - Kulturgeschichte und Biologie, Konrad Theiss Verlag, 3. Auflage
  • National Center for Biotechnology Information, U.S. National Library of Medicine
  • FAOSTAT – Food and Agriculture Organization of the United Nations (2012)
  • Seite "Mohrenhirse". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. Februar 2013, 16:51 UTC; Abgerufen: 21. Januar 2013, 13:24 UTC