21.06.2011
Lexikon
Nachhaltigkeit
die auf Langfristigkeit ausgelegte Nutzung eines Systems
Insbesondere in Bezug auf die Umwelt beinhaltet das Konzept der Nachhaltigkeit drei grundsätzliche Prinzipien:
- Erneuerbare Ressourcen dürfen nicht schneller verbraucht werden, als sie sich regenerieren.
- Nicht erneuerbare Ressourcen dürfen nur in dem Maße erschöpft werden, wie sie durch alternative Materialien oder erneuerbare Rohstoffe ersetzt werden können.
- Schadstoffemissionen und Abfallstoffe dürfen nur in dem Maße ausgestoßen werden, wie die Selbstreinigungskraft der Umwelt ihre negativen Auswirkungen neutralisieren kann.
In diesem Zusammenhang kann Forschung und Entwicklung dazu beitragen, die Effizienz im Umgang mit Ressourcen zu steigern, Alternativen für nicht erneuerbare Ressourcen zu finden und Schadstoffe schneller zu neutralisieren.
Eng mit dem Konzept der Nachhaltigkeit verbunden ist die „nachhaltige Entwicklung“. Eine allgemein anerkannte Definition hierfür wurde 1987 von der „Brundtland-Kommission“ der Vereinten Nationen gegeben: „Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
Den essentiellen Bedürfnissen der Armen dieser Welt wird hierbei oberste Priorität eingeräumt. Außerdem wird anerkannt, dass Technik und Sozialordnung eine nachhaltige Entwicklung fördern können. Entwicklung wird insgesamt als eine fortschreitende Umbildung von Wirtschaft und Gesellschaft verstanden.
Nachhaltige Entwicklung strebt also an, gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Belange harmonisch miteinander zu vereinbaren. Dieser Zielkonflikt wird oft anhand des „Drei-Säulen-Modells“ oder des „magischen Dreiecks“ der Nachhaltigkeit dargestellt.
Siehe auch
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Welternährung: Mit oder ohne Gentechnik
Dr. Hans Rudolf Herren, Direktor des Millenium-Institutes Washington, D.C. (USA); stellvertretender Vorsitzender des IAASTD („Weltagrarbericht“)
Prof. Dr. Matin Qaim, Leiter des Arbeitsbereiches Welternährung und Rurale Entwicklung, Universität Göttingen.
Gentechnik und Naturschutz. Ein unüberbrückbarer Widerspruch?
„Die Europäer weisen ein wirksames Werkzeug für eine bessere Landwirtschaft zurück.“
Brian Johnson sagt von sich, er sei „sein ganzes Leben lang ein Grüner“. Als leitender Mitarbeiter bei English Nature hat er über Jahre verfolgt, wie sich neue landwirtschaftliche Verfahren auf Biodiversität und Umwelt auswirken. Heute sieht er die Gentechnik als Werkzeug, um neue Pflanzen zu entwickeln, mit denen eine nachhaltigere Landwirtschaft möglich wird. Auf einer Tagung der Gesellschaft für Ökologie in Bremen trug er seine Überlegungen vor. (Deutsche Übersetzung seines Vortrags)