Phytophthora infestans

Erreger der Kraut- und Knollenfäule, der wichtigsten Pilzerkrankung bei Kartoffeln

Befall durch Kraut- und Knollenfäule, Phytophthora, bei Kartoffeln

Erste Symptome der Kraut- und Knollenfäule an Kartoffelblättern

Befall durch die  Kraut- und Knollenfäule, Phytophthora, bei Kartoffeln

Fortgechrittener Befall

Phytophthora infestans sorgt weltweit für Ernteeinbußen von etwa 20 Prozent.

Erste Symptome der Kraut- und Knollenfäule sind an Stängeln und Blättern sichtbar. Es bilden sich grau-güne, später braune Flecken, bei hoher Luftfeuchte an der Unterseite der Blätter weißer Pilzrasen. Bei feucht-warmer Witterung verbreitet sich Phytophthora rasend schnell. Es werden Pilzsporen freigesetzt, die mit Hilfe eines Keimschlauches in das Pflanzengewebe eindringen.

Der pilzartige Erreger befällt auch die Kartoffelknollen, es entstehen grau-blaue Flecken und das darunter liegende Kartoffelgewebe verfärbt sich braun. Phytophthora überwintert in den Knollen, so dass ein Teil der Pflanzknollen bereits latent infiziert ist, wenn sie auf dem Feld ausgebracht werden. Eine einzige infizierte Knolle kann ausreichen, um ganze Bestände zu vernichten.

Phytophthora wurde Mitte des letzten Jahrhunderts nach Europa eingeschleppt und erlangte traurige Berühmtheit als Verursacher der irischen Hungerkatastrophe von 1845, in deren Folge zwei Millionen Iren nach Amerika und Australien auswanderten.

Der kleine Algenpilz ist überaus flexibel und anpassungsfähig, so dass er Resistenzen immer wieder durchbricht. Deshalb setzt man in Forschung und Züchtung zunehmend auf einen Resistenztyp, an dem viele Gene beteiligt sind und der dauerhaft die Ausbreitung des Pilzes verlangsamt.

Auch mit gentechnischen Methoden arbeitet man an Strategien gegen Phytophthora. Für eine Kartoffel der Firma BASF (Markenname „Fortuna“), in die zwei Resistenzgene aus einer mexikanischen Wildkartoffel übertragen wurden, wurde in Europa die Zulassung beantragt. Inzwischen hat das Unternehmen den Zulassungsprozess jedoch gestoppt. Auch Wissenschaftler der Universität Wageningen haben eine Kartoffel entwickelt, in die Gene aus Wildkartoffeln übertragen wurden. Sie verfolgen dabei einen so genannten cisgenen Ansatz, d.h. sie verzichteten auf jegliches artfremdes Genmaterial (z.B. auf ein Markergen).