Wie genau er entstand, ist ungeklärt. Manche munkeln, dass es 1846 der Chefgartenbauer am Botanischen Garten Brüssel war, der den ersten #Chicorée anbaute. Er ließ die Wurzeln der Cichorium intybus (bekannt als Gemeine Wegwarte oder Zichorie von lateinisch „cichorea“) im Freiland wachsen und verhüllte sie lichtdicht zu Sprossen. So entwickelten sie nicht ganz so viele #Bitterstoffe und blieben zudem bleich.
Andere meinen, dass belgische Bauern im Winter 1870 kräftige Triebe in ihren im Gewächshaus eingelagerten Zichorienwurzeln entdeckten.
Und dann gibt es noch die beliebte Geschichte von 1830, dass Bauern in den revolutionären Zeiten zur Gründung des belgischen Königreichs keinesfalls ihre gezüchteten Zichorienwurzeln verlieren wollten, die sie als #Ersatzkaffe nutzten. Daher versteckten sie die Wurzeln mit Erde und wurden bei der Ausgrabung überrascht, als sie dann die knackigen weißen Blätter entdeckten („weißes Laub“ – niederländisch/belgisch wit loof, woraus die heutige niederländisch/belgische Bezeichnung Witlof stammt).
Auch heute wächst #Chicorée nach gleichem Prinzip heran, produziert in mehreren Phasen:
1. Wurzelproduktion: Im Frühling wird gesät. Aus dem Samen entwickelt sich zunächst eine Wurzel, nach Mitte Oktober ist sie ausgewachsen.
2. Ruhephase: Die Wurzeln werden im Dunkeln kalt gelagert und zwischen Februar und Oktober – je nach Marktlage – wird er wieder in die Wärme geholt zur
3. Treiberei: Dann wächst aus der Wurzel ein Spross bestehend aus weiß-gelben Blättern und einem harten Strunk.
Chicorée ist bekannt für seine Bitterstoffe, reich an Beta-Carotin, Folsäure, Kalium und Zink, liefert aber auch Vitamin A, B und C. Er enthält den Ballaststoff Inulin, der als Präbiotikum zum Aufbau des Darm-Mikrobioms beiträgt...
Also ein gesunder Gaumenschmaus! Uns gefällt auch, dass es in der belgischen Gemeinde Kampenhout sogar ein Chicorée Museum gibt, aus Chicorée Schnaps und Marmelade gemacht wird und jährlich eine Chicorée-Königin gekürt wird.
Und wie mögt ihr das gesunde #Blattgemüse?