Zwischen Januar und März ist die Blütezeit der #Schneeglöckchen. Während sie sich im Sommer und Herbst als Zwiebel im Untergrund zurückziehen, nutzen sie nun die dort gesammelten Nährstoffe. Durch das Verbrennen eines Teils ihres Zuckers entsteht Wärme!
Und diese Wärme lässt den Schnee - und später auch uns beim Anblick der schönen Blume – dahinschmelzen…
Unser heimisches Schneeglöckchen heißt lateinisch „Galanthus nivalis“, hergeleitet aus den griechischen Worten „gála“ = Milch, und „ánthos“ = Blume, sowie dem lateinischen „nix“ (Genitiv „nivis“) = Schnee.
Die intensivere Züchtung begann in England nach dem Krimkireg (1853–1856), als Soldaten von der Halbinsel Krim Zwiebeln von Galanthus plicatus mitbrachten, welche sich in England in den Gärten mit dem früher eingeführten Galanthus nivalis und dem türkischen Galanthus elwesii kreuzten.
Ziel der #Pflanzenzüchtung und der Auslese heute sind hauptsächlich die Blütenform und -größe sowie die Blühdauer. Weil sie so wunderschön sind. Die Sortenvielfalt durch die Arbeit von Züchtern ist heute auch groß geworden...
"Galanthophilen", wie sich die Schneeglöckchen-Verrückten selbst bezeichnen, züchten, sammeln und tauschen mittlerweile zwischen weit mehr als tausend Kultursorten! Den bislang höchsten Preis erzielte die Sorte Galanthus plicatus: stolze 1390 Pfund (ca. 1606,14 €) für eine Zwiebel! Übrigens war das ein gelbes Schneeglöckchen, welches erstmals 1877 entdeckt wurde.
Vielleicht auch ganz gut, dass sie erst so spät entdeckt wurden, denn ansonsten gäbe es folgende #Legende nicht, welche besagt, dass Gott den Schnee zuletzt schuf und ihm noch keine Farbe gab. So wanderte der Schnee von einer Blume zur nächsten und bat jede, ihm doch etwas von ihrer Farbe abzugeben.
Jedoch erfüllte keine Blume seinen Wunsch, bis das Schneeglöckchen voll Mitleid sagte: „Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gerne haben.“ Seitdem ist der Schnee weiß und das Schneeglöckchen die einzige Blume, die er in seiner Nähe duldet.
Und nun ändert sich dieser wunderschöne Kontext mit dem Schnee mit einer wissenschaftlichen Beobachtung:
Einer aktuellen Studie zufolge kann Schneeglöcklich nun sogar als #Bioinikator für den Klimawandel in Tschechien herangezogen werden. Denn der Zeitpunkt, ab wann sie dort blüht, beschleunigte sich in den letzten Jahren deutlich - proportional zu den meterologischen Beobachtungen der letzten Jahrzehnte, die mit dem Klimawandel assoziiert sind.
SchneeGLöckchen, Weißröckchen, wann kam es geschneit?
Die Studie dazu erschien im Journal of Biometerologe:
Hájková, L., Možný, M., Oušková, V. et al. Common snowdrop as a climate change bioindicator in Czechia. Int J Biometeorol (2023). https://doi.org/10.1007/s00484-023-02426-2