Englischer Rasen belastet das Klima

16.02.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Ein gepflegter Rasen ist harte Arbeit. (Quelle: © Dieter Schütz / pixelio.de)

Ein gepflegter Rasen ist harte Arbeit. (Quelle: © Dieter Schütz / pixelio.de)

Obwohl Gras mithilfe der Photosynthese das Treibhausgas Kohlendioxid filtert, wurden Rasenflächen in einer aktuellen Studie als Klimasünder entlarvt. Die intensive Bearbeitung lässt die Bilanz zumindest in vier kalifornischen Parkanlagen schlecht aussehen.

Große Rasenflächen in Parkanlagen wirken beruhigend, sind gesund und haben eine Kohlendioxid(CO2)-senkende Wirkung auf die Umwelt. Doch Forscher der University of California in Irving wollten es unter der Leitung von Amy Townsend-Small genau wissen und verglichen die Kohlenstoffbindende Wirkung der Rasenfläche mit den Klimafolgen ihrer Bearbeitung.

Um herauszufinden, wie viel Kohlenstoff Rasen binden kann, entnahmen die Forscher zunächst über einen längeren Zeitraum Bodenproben. Dann berechneten sie die Abgase, die durch maschinelle Bearbeitung, wie Rasenmähen, Laubsaugen usw. entstehen. Außerdem wurde die Wirkung der verwendeten Dünger miteinberechnet, da bei ihrem Abbau das aggressive Treibhausgas Distickstoffoxid (Lachgas) freigesetzt wird.

Die Auswertung der Ergebnisse zeigt deutlich, dass die schädlichen Auswirkungen der Rasenbearbeitung die Photosyntheseleistung der Rasenpflanzen um das Vierfache übertreffen. Das Lachgas vermindert die Kohlenstoffbindende Leistung des Rasens immerhin noch um 10 – 30 Prozent. 

Noch schlechter schnitten die ebenfalls getesteten Rasenflächen von Sportflächen ab. Denn zu der intensiven, klimaschädlichen Bearbeitung kommt noch der häufige Rasenwechsel aufgrund höherer Beanspruchung hinzu.


Quelle

Townsend-Small/ Czimczik (2010): Carbon sequestration and greenhouse gas emissions in urban turf. In: Geophysical Research Letter, Volume 37 Issue 2, (22. Januar 2010), DOI: 10.1029/2009GL041675

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