Enzym aus Algen bildet den Kraftstoff von morgen

20.11.2009 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Grünalge Chlamydomonas reinhardtii (Quelle: © Ruhr-Universität Bochum)

Grünalge Chlamydomonas reinhardtii (Quelle: © Ruhr-Universität Bochum)

Von einer mikroskopisch kleinen Grünalge wollen sich Forscher "eine Scheibe abschneiden": Hocheffizient und ohne Treibhausgasemission kann eines ihrer Enzyme molekularen Wasserstoff produzieren - den umweltfreundlichen Kraftstoff der Zukunft. Doch einen Haken hat die Sache: Das Ganze funktioniert nur unter Ausschluss von Sauerstoff.

Kommt Luft ins Spiel, geht die Wasserstofffabrik sofort und endgültig zugrunde, was die großtechnische Nutzung des Enzyms erschwert. Warum Sauerstoff so zerstörerisch wirkt, haben Bochumer Biologen gemeinsam mit Kollegen aus Oxford und Berlin auf molekularer Ebene untersucht. Ergebnis: Sauerstoffatome docken am selben Bindungsort an wie das eigentliche Substrat, der Wasserstoff. Durch Elektronenübertragung entstehen aggressive Sauerstoffformen, die Teile des Enzymkerns attackieren. Ziel der Forscher ist es jetzt, das Enzym gegen Sauerstoff unempfindlich zu machen.


Quellen:

  • Stripp/ Goldet/ Brandmayr/ Sanganas/ Vincent/ Haumann/ Armstrong/ Happe: How oxygen attacks [FeFe] hydrogenases from photosynthetic organisms. (abstract).
  • Goldet/ Brandmayr/ Stripp/ Happe/ Cavazza/ Fontecilla-Camps/ Armstrong: Electrochemical Kinetic Investigations of the Reactions of [FeFe]-Hydrogenases with Carbon Monoxide and Oxygen: Comparing the Importance of Gas Tunnels and Active-Site Electronic/Redox Effects. (abstract).