Genetischer Code der pilzresistenten Weinrebe "Regent" geknackt

04.01.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Weinrebe im Fokus. (Quelle: © iStockphoto.com/ Miiicha)

Weinrebe im Fokus. (Quelle: © iStockphoto.com/ Miiicha)

Mehltau ist eine Plage für jeden Winzer. Fortschritte in der Züchtung pilzresistenter Weinreben sind daher enorm wichtig. Einen wichtigen Forschungserfolg verzeichnete das Julius-Kühn-Institut (JKI) mit der Entschlüsselung des genetischen Codes der eigens gezüchteten Rotweinrebsorte "Regent".

Durch die Entschlüsselung könnten nun die Genome von resistenten und nicht-resistenten Rebsorten miteinander verglichen werden, berichtet das Braunschweiger Institut. Die für "Regent" charakteristischen Mehltau-Resistenzgene ließen sich so schneller identifizieren, um den Züchtungsprozess neuer resistenter Sorten zu beschleunigen. Bis zu zehn Jahre seien so einzusparen. Schnellere Erfolge versprechen sich die Forscher auch von der Kombination verschiedener Resistenzen, um widerstandsfähige und angepasste Sorten zu züchten. Viele sonst notwendige und langwierige Arbeitsschritte könnten nun entfallen.

Einsparungen versprechen resistente Sorten vor allem auch bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gegen den Echten und Falschen Mehltau. Falscher Mehltau, der als fleckenweise auftretendes, dichtes flaumiges Gespinst auf der Unterseite der Blätter auftritt, befällt die Spaltöffnungen insbesondere der jungen Weinblätter. Dadurch verringert sich die Versorgung der Weinbeeren, was die Fruchtreife verzögert und den Gehalt an Fruchtzucker herabsetzt. Bei schwerer Infektion kommt es zu Qualitätsverlusten. Echter Mehltau befällt zudem die Oberseite der Blätter. Besonders anfällig für die einst aus Nordamerika eingeschleppten Krankheitserreger sind traditionelle Sorten wie Riesling und Spätburgunder.

Würde der Winzer weder resistente Sorten anbauen, noch Pflanzenschutzmittel anwenden, käme es zu enormen wirtschaftlichen Schäden. Durch den Anbau resistenter Sorten könnte, so das JKI, auf etwa die Hälfte der Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Die aktuellen Forschungsergebnisse werten die Wissenschaftler daher als einen deutlichen Beitrag zum umweltschonenden Weinbau. Deutschland sei seit Jahren weltweit führend in der Züchtung und im Anbau pilzwiderstandsfähiger Reben.

Das Julius-Kühn-Institut betreibt Forschung im Aufgabenbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ziel des Julius-Kühn-Instituts für Rebenzüchtung ist es, Rebsorten zu züchten, die eine hohe Traubenqualität mit Widerstandseigenschaften verbinden können.


Quelle:

www.agrarheute.com (26.11.2009)