Mit Innovation nach Plan zu verbesserter Forschung und Lehre

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

05.11.2009 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

(Bild: © iStockphoto.com/ Mara Radeva)

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Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat fünf Jahre Zeit, um in Forschung und Lehre profilbildender zu werden. Und als Hochschule ihre Bedingungen und Angebote zu optimieren. So lange fließen aus den bayerischen Staatskassen 1,2 Millionen Euro jährlich an die Uni.

Im Gegenzug müssen die Franken in dieser Zeitspanne mehrere, ambitionierte Zielvereinbarungen erreichen, die zwischen dem Freistaat und der Hochschule geschlossen wurden.

Erlangen/Berlin – Die Friedrichs-Universität wurde 1734 von Markgraf Friedrich von Bayreuth gegründet. Als zweiter Namensgeber kam 1769 Markgraf Alexander von Ansbach und Bayreuth hinzu, der die Hochschule nachhaltig prägte und förderte. Fortan hieß die Universität Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Nachdem 1961 die Handelshochschule Nürnberg als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät in die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen integriert wurde, erhielt die Hochschule schließlich ihren heutigen Namen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Ortszusatz Nürnberg. Mit über 25 000 Studenten in ihren 132 Studiengängen ist die Hochschule heute die größte in Nordbayern und auch eine der größten in Deutschland. Und das soll auch so bleiben. Gerade Studienabbrecher möchten die Bayern in Zukunft besser erfassen, bzw. schon frühzeitig erkennen und dem vorzeitigen Verlassen der Uni ohne Abschluss entgegenwirken. So wollen es die Zielvereinbarungen, die die Hochschule jetzt mit dem Freistaat Bayern geschlossen hat. Das so genannte Innovationsbündnis 2013 soll helfen, das Hochschulprofil in Lehre und Forschung weiterzuentwickeln und die Leistungsfähigkeit zu sichern.

Innovationsbündnis 2013

Dazu gehören neben der Verminderung der Studienabbrecher u.a. eine gesteigerte Absolventenquote, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und eine verstärkte Einwerbung von Drittmitteln. Einen sichtbaren, messbaren Erfolg konnte die Hochschule bereits gegenwärtig im Bereich Drittmittel feiern. Im gerade erschienenen Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) belegt die Uni Platz acht hinter, und darüber freuen sich die Franken besonders, sieben so genannten Exzellenzunis wie der LMU München oder der RWTH Aachen. Eine Bestätigung für die Forschungsstärke in Erlangen und ein Zugeständnis an die guten Bedingungen an der Hochschule. "Auch wenn wir noch nicht offiziell den Status einer „Exzellenzuniversität“ erreicht haben, so zeigt das aktuelle Ranking doch deutlich, dass wir unter den besten Forschungseinrichtungen Deutschlands eine wichtige Rolle spielen", freut sich Rektor Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. In den Jahren 2002 bis 2005 hatte die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 59,8 Millionen für die Ingenieurwissenschaften, 54,6 Millionen Euro für die Lebenswissenschaften, 33,2 Millionen Euro für die Naturwissenschaften und 10 Millionen Euro für die Geisteswissenschaften von der DFG erhalten. Das Einwerben von Drittmitteln ist für eine Hochschule immens wichtig um hohe Forschungsstandards überhaupt möglich machen zu können. 

Neue Wissenschaftswege mit der FAU Graduate School

Bereits im Jahr 2006 hatte die Hochschule mit dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst spezifisch auf sie zugeschnittene Vereinbarungen definiert. Die Zielvereinbarungen für die Naturwissenschaftliche Fakultät sahen mithilfe neuer Kooperationsvereinbarungen und dem Aufbau von zusätzlichen Zentren vor, das Profil weiter zu schärfen. Dazu zählten u.a. die Einrichtung des Geowissenschaftlichen Zentrums Nordbayern (Center of Earth Systems Science Erlangen – CESSE) und ein neuer Lehrstuhl für Biomaterialien. Für eine verbesserte Nachwuchsförderung stand die Einrichtung der FAU Graduate School, an der im neuen Innovationsbündnis nun noch weiter gefeilt wird. Die Volluniversität beschreitet ihren Weg in die Zukunft auch mit einem vergrößerten Studienangebot. Zum kommenden Wintersemester gehen fünf neue Studiengänge an den Start, darunter ein Bachelorstudiengang in den Lebenswissenschaften. Der Studiengang „Integrated Life Sciences – Biologie, Biomathematik und Biophysik“ (ILS) vereint die Fächer Biologie, Mathematik und Physik miteinander und ist dadurch stark interdisziplinär ausgerichtet. Die Biologie bildet den Kern des neuen Studiengangs. Schwerpunktmäßig sollen aber neben Molekulargenetik, Zellbiologie, Strukturbiologie, auch Genomik, Systembiologie, Bioinformatik, Modellierung biologischer Vorgänge, Strukturphysik und Biophysik gelehrt werden. Am Ende sollen die Studenten in der Lage sein, die von ihnen erhobenen biologischen Daten quantitativ anhand ihrer physikalischen und mathematischen Kenntnisse auswerten zu können. Und schließlich einen Abschluss in der Tasche haben, der sie in der breitgefächerten Lebenswissenschaftenbranche weit qualifiziert. 

Pflanzenforschung am eigenen Center for Plant Science

Für Pflanzenforscher sind dabei auch Spezialgebiete wie Proteomik und Metabolomik relevant, in denen sie ausgebildet werden. Das Department Biologie bietet für Pflanzeninteressierte Lehrstühle für Molekulare Pflanzenphysiologie und Ökophysiologie der Pflanzen. Daneben auch Einrichtungen für Entwicklungsbiologie, Genetik und Mikrobiologie, Biochemie, Biotechnik. Weitere Anlaufstellen bilden das Erlangen Center for Plant Science und das Interdisziplinäre Zentrum für Ökosystemforschung, beide Bestandteile der FAU Graduate School.

Erlangen-Nürnberg goes East

An der Universität gibt es derzeit sechs DFG-Forschergruppen, sechs DFG-Sonderforschungsbereiche und sechs DFG-Graduiertenkollegs. In der ersten Runde der Exzellenzinitiative konnten sich die Mittelfranken bereits den Zuschlag für ihre Graduiertenschule Optik (Erlangen Graduate School in Advanced Optical Technologies (SAOT)) sichern, die nun bis zum Jahr 2010 gefördert wird. Im zweiten Anlauf klappte es mit dem Exzellenzcluster Engineering of Advanced Materials and Processes. Übergeordnetes Ziel der Hochschule ist es, unabhängig von den Zielvereinbarungen, mithilfe eines geeigneten Zukunftskonzepts an der nächsten Exzellenzinitiative erfolgreich teilzunehmen. Ein weiterer Schritt in Richtung Internationalisierung passt da ins Schema und stärkt die Reputation. Als erste deutsche Uni wird die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Südkorea eine Außenstelle einrichten. Das Forschungszentrum des Bereichs Life Science Engineering soll voraussichtlich im Jahr 2010 eingeweiht werden. Eine Graduiertenschule wird das Angebot ergänzen. 


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