Neue Förderinitiative zur Pflanzenbiotechnologie

In der Eröffnungsveranstaltung der Deutschen Biotechnologietage 2010 in Berlin betonte der Staatsekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Dr. Georg Schütte, die besondere Rolle der Biotechnologie für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Dabei verwies er auf ein neues Förderprogramm zur Pflanzenbiotechnologie.

Dieses Forschungsprogramm  wird die Pflanzenforschung in Deutschland stärken und in den kommenden Jahre prägen. Details und Schwerpunkte des neuen Forschungsprogramms "GABI-innovativ" können auf den Webseiten des BMBF nachgelesen werden.

Das Akronym GABI erfährt in diesem eine evolutionäre Erweiterung. GABI steht in der annoncierten Innitiative für "German Agri-Biotech Initiative". Damit wird auf eine neue Schwerpunktsetzung in der Biotechnologie hingewiesen. Innovationsschübe und Effizienzsteigerungen sind nötig, um sich den globalen Herausforderungen gewachsen zu zeigen. Diese Herausforderungen sieht das BMBF vor allem in der wachsenden Weltbevölkerung und der daraus resultierenden notwendigen Produktionssteigerung der Landwirtschaft von 1,6% pro Jahr bei knapper werdenden Ressourcen. So reduziert sich z.B. das pro Kopf verfügbare Ackerland zum Anbau landwirtschaftlicher Produkte durch das Bevölkerungswachstum, aber auch durch Effekte wie Urbanisierung, Erosion und Versalzung. Betrug die durchschnittlich verfügbare Fläche 1950 noch 0,5 ha sind es heute ca. 0,3 ha. Im Jahr 2050 werden nach Schätzungen der FAO lediglich 0,2 Hektar pro Kopf zur Verfügung stehen. 

Ebenso schafft der demographische Wandel in Westeuropa zusammen mit dem globalen Klimawandel neue Herausforderungen für Wissenschaft und Wirtschaft. Aus diesen Gründen sind Klima, Energie, Gesundheit und Ernährung Aktionsfelder der Hightech-Strategie für Deutschland der Bundesregierung, so Schütte. 

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Obwohl die Biotechnologiebranche vor allem durch die medizinischen Anwendungen geprägt ist, spiele die Pflanzenforschung und die Pflanzenbiotechnologie für den notwendigen Strukturwandel der Wirtschaft eine zunehmend wichtige Rolle. Die Pflanzenbiotechnologie bleibt daher ein Förderschwerpunkt des BMBF. Das neue BMBF Forschungsprogramm "GABI-innovativ" wird für die kommenden 3-5 Jahre mit einem Finanzvolumen von 50 Mio. Euro ausgestattet. 

Pflanzen sind eine wichtige biogene Rohstoffquelle der Wirtschaft. Diese Bedeutung und die Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten müssen sich weiter entwickeln. Mit dem neuen BMBF-Forschungsprogramm sollen neue Akzente gesetzt, Innovationen getrieben und Entwicklungsanstöße gegeben werden. 

Der Dialog mit der Öffentlichkeit bleibt ein Schwerpunk für das BMBF. Neben der Förderung neuer Forschungsfelder und Technologien ist auch die transparente Abbildung dieser ein Anliegen des Bundesministeriums. Die Diskussion mit der Gesellschaft über Ziele, Möglichkeiten und Notwendigkeiten aber auch über Ängste und mögliche Risiken wird ernst genommen. Im Dialog mit der Gesellschaft werden Eckpunkte und Korridore markiert, in denen sich die Forschung entwickeln wird.  

Im Herbst 2010 wird das BMBF ein neues Rahmenprogramm zur BioÖkonomie veröffentlichen. Bei dessen Ausgestaltung wird das BMBF vom BioÖkonomieRat unterstützt, welcher bei der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (ACATECH) angesiedelt ist. Nahrungsmittel, Energie, Klima, Ressourcen- und Umweltschutz werden thematische Schwerpunkte, um den Strukturwandel hin zu einer biobasierten Industrie zu begleiten. Dieser Strukturwandel beruht auf dem Ersatz fossiler Rohstoffe und Energie. Das BioÖkonomie-Programm wird das laufende Biotechnologie-Programm im BMBF ablösen. Die Biotechnologie als Querschnittstechnologie über viele Anwendungsfelder hinweg, bleibt eine der tragenden Säulen in diesem neuen Programm.

Weitere Informationen zu den Deutschen Biotechnologietagen 2010 und zur Veröffentlichung des Branchenreports Biotechnologie des BMBF finden Sie auf Biotechnologie.de. Gemeinsam mit diesem Branchenreport veröffentlichte Ernst & Young den Deutschen Biotechnologie-Report 2010 „Neue Spielregeln“. Eine Karte der Biotechnologieunternehmen in Deutschland aus diesem Report finden Sie hier.

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