Ende des Bevölkerungswachstums nicht in Sicht

Aktuelle UN-Studie zeigt: Erst im 22. Jahrhundert wird das Plateau erreicht

28.09.2014 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Derzeit bevölkern rund 7,2 Milliarden Menschen die Erde. Bis 2100 könnten es bis zu 12 Milliarden sein. (Bildquelle:© blvdone - Fotolia.com)

Derzeit bevölkern rund 7,2 Milliarden Menschen die Erde. Bis 2100 könnten es bis zu 12 Milliarden sein. (Bildquelle:© blvdone - Fotolia.com)

Forscher der Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass die Weltbevölkerung bis 2100 auf bis zu 12 Milliarden Menschen ansteigen könnte. Anders als bisher angenommen sehen sie es als unwahrscheinlich an, dass die Anzahl der Menschen auf der Erde noch in diesem Jahrhundert den Höhepunkt erreichen wird. Mit anderen Worten, das Wachstum hält länger an, als es die bisherigen Hochrechnungen vorhergesagt haben. Damit wachsen auch die Herausforderungen vor denen die Menschen stehen und die es zu lösen gilt.    

Derzeit leben rund 7,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Im Jahr 2011 wurde die Schallmauer von 7 Milliarden durchbrochen. Laut dem UN-Weltbevölkerungsbericht erblickt Danica als der siebenmilliardste Mensch das Licht der Welt. Bisher ging man davon aus, dass es noch in diesem Jahrhundert zu einer Stabilisation der Bevölkerungszahl kommen würde. Bis 2050 sollte der Bevölkerungsboom andauern. Doch dies scheint zu optimistisch gedacht. Denn laut einer aktuellen Prognose von Forschern der Vereinten Nationen (UN), hält das Wachstum deutlich länger an.

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Die Forscher sehen eine Bevölkerungsexplosion in Afrika voraus. Grund dafür sind die anhaltend hohen Geburtenraten.

Die Forscher sehen eine Bevölkerungsexplosion in Afrika voraus. Grund dafür sind die anhaltend hohen Geburtenraten.

Bildquelle: © Ulla Trampert / pixelio.de

Weltbevölkerung könnte bis 2100 stetig anwachsen

Bis zum Jahr 2100 könnten der Studie zufolge zwischen 9,6 und 12,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die Chancen dafür schätzen die Forscher als sehr hoch ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario eintritt, beträgt 80 Prozent. Erst im 22. Jahrhundert wäre ein Ende des Wachstums in Sicht.

Auch wenn Asien der bevölkerungsreichste Kontinent bleiben wird, sehen die Forscher eine Bevölkerungsexplosion in Afrika voraus. Während derzeit rund eine Milliarde Menschen in Afrika leben, könnten es mit 95 prozentiger Wahrscheinlichkeit bis zum Ende des Jahrhunderts zwischen 3 und 5,7 Milliarden sein. Grund dafür sind die anhaltend hohen Geburtenraten auf dem afrikanischen Kontinent, schreiben die Forscher. Zwar kann man auch hier einen Geburtenrückgang beobachten, aber viel langsamer als in anderen Regionen der Erde. Außerdem ist auch kulturell bedingt, die Zahl der Kinder in einer Familie sehr hoch. Sinkt dann die Geburtenzahl, ist sie trotzdem immer noch sehr hoch.

Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass in ihren Betrachtungen Umweltauswirkungen, die eine höhere Weltbevölkerung haben könnte, nicht bedacht sind. So würden mehr Menschen auch mehr Ressourcen verbrauchen. Ressourcenknappheit kann wiederum die Bevölkerungszahlen negativ beeinflussen. Kritiker merken derweil an, dass auch die Effekte, die der Klimawandel mit sich bringen wird, nicht berücksichtigt wurden. Darüber hinaus könnten Kriege oder Pandemien Einfluss auf eine zukünftige Bevölkerungsentwicklung haben. Auch diese Faktoren flossen in die aktuellen Berechnungen nicht ein. Klar ist in jedem Fall – die Herausforderungen vor denen die Menschheit angesichts dieser globalen Entwicklungen steht, sind immens. Denken und Handeln, wie sie das 20. und 21. Jahrhundert geprägt haben, werden bei diesen Herausforderungen an ihre Grenzen stoßen.


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Titelbild: Derzeit bevölkern rund 7,2 Milliarden Menschen die Erde. Bis 2100 könnten es bis zu 12 Milliarden sein. (Bildquelle:© blvdone - Fotolia.com)