ISAAA Jahresbericht 2009 zum Anbau von GV Pflanzen

26.02.2010 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

Sojapflanze. (Quelle: © iStockphoto.com/ sakakawea7)

Sojapflanze. (Quelle: © iStockphoto.com/ sakakawea7)

Der weltweite Anbau von gentechnisch veränderten (GV) Pflanzen nahm 2009 weiter zu. Vor allem in Entwicklungsländern ist ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen.

In dem Bericht 2009 der ISAAA (International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications) zur weltweiten kommerziellen Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen wird berichtet, dass insgesamt 14 Millionen Bauern in 25 Ländern auf einer Fläche von 134 Millionen Hektar GV-Pflanzen im Jahr 2009 anbauten. Das ist ein Anstieg gegenüber 2008 von sieben Prozent bzw. neun Millionen Hektar. In den Entwicklungsländern war die Zuwachsrate mit 13 Prozent (sieben Millionen Hektar) deutlich höher als in Industrieländern. Dort lag sie bei drei Prozent (zwei Millionen Hektar). Hervorzuheben ist auch, dass von den 14 Millionen Bauern 90 Prozent bzw. 13 Millionen arme Kleinbauern aus Entwicklungsländern waren.

Die vier wichtigsten GV-Pflanzen nehmen weltweit mittlerweile einen erheblichen Teil der globalen Anbaufläche ein. So waren von 90 Millionen Hektar Sojabohnen drei viertel mit  GV-Pflanzen bepflanzt. Der Anteil von GV-Baumwolle an den weltweit 33 Millionen Hektar lag bei fast der Hälfte. Auf einem Viertel der 158 Millionen Hektar Maisanbaufläche wuchs GV-Mais und bereits ein Fünftel von 31 Millionen Hektar Raps waren gentechnisch veränderte Pflanzen.

52 Prozent der gesamten Anbaufläche von GV-Pflanzen wird von der Sojabohne eingenommen. Sie ist damit weiterhin die am meisten verbreitete GV-Pflanze welt-weit. Zudem werden rund 77 Prozent der Soja-Welterzeugung mit GV-Sojabohnen erzielt. Die Hauptanbauländer liegen in Nord- und Südamerika. Die Anbauflächen wuchsen 2009 um 4,0 Prozent.

Die mit GV-Mais und GV-Raps bewirtschafteten Flächen nahmen innerhalb des letzten Jahres jeweils um 10 Prozent zu, die von Baumwolle um 3,2 Prozent. In Indien bepflanzten 5,6 Millionen Bauern 8,4 Millionen Hektar mit GV-Baumwolle, was einem GV-Baumwollanteil von 87 Prozent entspricht.

Acht Länder bauten 2009 mehr als eine Million Hektar GV-Pflanzen an: USA (64 Mio.), Brasilien (21,4 Mio.), Argentinien (21,3 Mio.), Indien (8,4 Mio.) und Kanada (8,2 Mio.), China (3,7 Mio), Paraguay (2,2 Mio.) und Südafrika (2,1 Mio.). Costa Rica setzte im letzten Jahr erstmals auf GV-Pflanzen. Da Deutschland nach dem 2009 verhängten Anbauverbot keine GV-Ernte mehr einfuhr, sank der europaweite Anbau der restlichen sechs Länder auf 94.750 Hektar gegenüber 2008 als noch über 107.700 Hektar von sieben Ländern bewirtschaftet wurden. Das Land mit den größten Anbauflächen in Europa ist Spanien, das 80 Prozent des EU-weiten Bt-Mais anbaute.

Überdurchschnittlich hohe Steigerungen zeigten sich vor allem in zwei Ländern: Brasilien steigerte die Flächen von 15,8 Millionen auf 21,4 Millionen Hektar. Damit verdrängte Brasilien Argentinien als zweitgrößtes GV-Anbauland. Hatte Burkina Faso 2008 erstmals GV-Baumwolle auf 8.500 Hektar ausgebracht, so betrug die Fläche ein Jahr später bereits 115.000 Hektar.