Schon gewusst? Im Garten könnten giftige Pflanzen lauern

Kinder vor Maiglöckchen, Eibe und Co. schützen

02.05.2025 | von Redaktion Pflanzenforschung.de

In vielen Gärten wachsen auch giftige Pflanzen – eine Gefahrenquelle gerade für Kinder. (Bildquelle: © EPei / Wikipedia, CC BY-SA 3.0)

In vielen Gärten wachsen auch giftige Pflanzen – eine Gefahrenquelle gerade für Kinder. (Bildquelle: © EPei / Wikipedia, CC BY-SA 3.0)

Gerade im Frühling zieht es kleine Kinder nach draußen – doch einige Pflanzen im Garten sind giftig. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Familie schützen und im Notfall richtig handeln.

Kleine Kinder sind besonders gefährdet. Neugierig stecken sie alles in den Mund, was sie finden – Blätter, Blüten oder bunte Beeren. Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass einige dieser Pflanzenteile Bitterstoffe oder sogar giftige Substanzen enthalten können. Glücklicherweise führen die meisten dieser "Kostproben" nur selten zu schweren oder lebensbedrohlichen Vergiftungen. Meistens probieren Kinder nur kleine Mengen und spucken vieles aufgrund des unangenehmen Geschmacks wieder aus. Dennoch kann es in manchen Fällen zum Ernstfall kommen. Damit es nicht soweit kommt, hier ein paar Tipps.

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Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum). Eisenhutarten zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas – alle Pflanzenteile enthalten hochgiftige Diterpen-Alkaloide. Schon der Hautkontakt mit Pflanzensäften kann gefährlich sein.

Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum). Eisenhutarten zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas – alle Pflanzenteile enthalten hochgiftige Diterpen-Alkaloide. Schon der Hautkontakt mit Pflanzensäften kann gefährlich sein.

Bildquelle: © Bernd Haynold - Selbst fotografiert / Wikipedia, CC BY 2.5

Kinder vor Maiglöckchen, Eibe und Co. schützen

Besondere Vorsicht ist bei einigen bekannten Pflanzen geboten: Eibe, Maiglöckchen, Goldregen, Holunder, Narzissen und Oleander zählen zu den häufigsten Gewächsen, die bei Verschlucken ernste gesundheitliche Probleme verursachen können. Aber es gibt auch extrem giftige Pflanzen wie Eisenhut, Herbstzeitlose, Tollkirsche, Schierling, Stechapfel sowie Engelstrompete und Rizinus. Sie können schwerste Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Apps helfen, Gefahrenquellen zu erkennen

Vor allem im eigenen Garten sollten Eltern giftige Pflanzen möglichst entfernen oder gut sichern. Auch Großeltern oder Nachbarn, bei denen Kinder spielen, sollten auf mögliche Gefahren achten. Eine gemeinschaftliche Pflanzeninventur in Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen kann helfen, Gefahrenstellen rechtzeitig zu erkennen.

© TU Ilmenau/Patrick MäderMithilfe kostenloser Pflanzen-Apps wie PlantNet oder Flora Incognita können Eltern unbekannte Pflanzen bestimmen und potenzielle Gefahrenquellen erkennen.

Wenn der Ernstfall eingetreten ist

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Mit der App FLORA incognita kann jeder die Pflanzen in seiner Umgebung einfach bestimmen.

Mit der App FLORA incognita kann jeder die Pflanzen in seiner Umgebung einfach bestimmen.

Bildquelle: © TU Ilmenau/Patrick Mäder

Kommt es trotzdem zu einem Vorfall, gilt: Ruhe bewahren! Reste der Pflanze sollten vorsichtig aus dem Mund entfernt – aber keinesfalls sollte man versuchen, Erbrechen herbeizuführen oder alte Hausmittel wie Salzwasser oder Milch anwenden, da diese die Giftaufnahme sogar noch verstärken können.

In akuten Fällen bzw. bei Auftreten von Symptomen wie Erbrechen, Bewusstseinsstörungen oder Krämpfen muss sofort ein Arzt aufgesucht oder der Notruf verständigt werden.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte sofort ein regionales Giftinformationszentrum kontaktiert werden. Wichtig ist es, möglichst genaue Angaben zu machen, etwa: Welche Pflanze wurde gegessen? Wie viel? Wann? Und wie alt und schwer ist das Kind?

Die deutschen Giftinformationszentren (GIZ) sind rund um die Uhr erreichbar und leisten telefonische Erste Hilfe.