Schon gewusst? Keine Pflanzen aus dem Urlaub mitbringen!
Sie könnten großen Schaden anrichten
Pflanzen als Urlaubserinnerung für Zuhause? Keine gute Idee – denn die exotischen Souvenirs können eine Gefahr für Wildpflanzen sowie die hiesige Land- und Forstwirtschaft bedeuten. Das Julius Kühn-Institut (JKI) warnt: Pflanzenmaterial kann von Schadorganismen befallen sein und so gänzlich unbemerkt im Koffer mitreisen und sich dann bei uns ausbreiten.
Die Urlaubssaison ist endlich da und viele zieht es ins nahe oder ferne Ausland. Als Erinnerung an den Ferienort stehen Souvenirs immer hoch im Kurs. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn nicht jedes Andenken eignet sich als Mitbringsel: Dekorative Zapfen, Äste und anderes pflanzliches Material können von Insekten, Bakterien oder Pilzen befallen sein und so innerhalb der EU landen. Dies kann schwerwiegende Folgen für unser Ökosystem und die Biodiversität haben. Auch können dann erhebliche Schäden in der Landwirtschaft entstehen.
Blinde Passagiere
Moderne Verkehrswege begünstigen die Ausbreitung von neuen Schädlingen: Ein Beispiel hierfür ist der Asiatische Laubholzbockkäfer, der so gut wie alle heimischen Laubhölzer massiv schädigen kann und bereits in Europa angekommen ist. Berühmt berüchtigt ist auch das Feuerbakterium Xylella fastidiosa, welches aus Amerika nach Europa gelangte und neben Olivenbäumen auch andere verschiedene Pflanzenarten befällt. Bisher gibt es noch kein wirksames Mittel gegen den Erreger.
Empfehlungen des Julius Kühn-Instituts
Das JKI weist darauf hin, dass auch Samen, Blumenerde und Obst aller Art ein Risiko darstellen. Urlauber werden daher eindringlich gebeten, solche Mitbringsel zu vermeiden. So können Reisende dazu beitragen, das heimische Ökosystem zu schützen.
Maßnahmen zum Schutz der Umwelt
Die Einfuhr von Pflanzen, die nicht aus der EU stammen, ist streng reguliert, um die Ausbreitung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten zu verhindern. Verstöße gegen diese Vorschriften können nicht nur ökologische, sondern auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wer trotzdem nicht auf eine pflanzliche Urlaubserinnerung verzichten möchte, kann sich im Vorfeld an den lokalen Pflanzenschutzdienst wenden. Generell gilt: Reisende sollten sich vor dem Kauf und der Einfuhr von Pflanzen aus dem Ausland gründlich informieren und im Zweifelsfall darauf verzichten.
Quellen:
- Pflanzliche Souvenirs mit ungeahnten Folgen. Einfuhrbeschränkungen und Einfuhrverbote im Reiseverkehr, Julius Kühn-Institut (2023). doi: 10.5073/20230109-132456.
- Endlich Sommerurlaub - aber bitte ohne Pflanzensouvenirs (Pressemitteilung Julius Kühn-Institut, 24.06.2024)
Zum Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
- Schon gewusst? 470 Neophyten-Arten gibt es in Deutschland - Invasive Pflanzen sind zunehmend ein Problem
- Schon gewusst? Extreme Pilzgefahr durch Klimawandel - Pilzkrankheiten bedrohen unsere Ernten
Titelbild: Die Urlaubssaison ist da und somit auch die Gefahr der Einschleppung von Pflanzenkrankheiten durch „grüne Urlaubserinnerungen“. (Bildquelle: © Dirk Ingo Franke, eigenes Werk / Wikipedia, CC BY-SA 3.0)