β-ODAP (β-N-Oxalyl-L-α,β-diaminopropionsäure) ist eine natürlich vorkommende, nicht-proteinogene Aminosäure, die in Samen und Pflanzengewebe der Platterbse (Lathyrus sativus) sowie verwandter Lathyrus-Arten vorkommt. Chemisch gehört β-ODAP zu den sogenannten Neurotoxinen, da es in hohen Konzentrationen schädliche Wirkungen auf das Nervensystem entfalten kann.

Der Stoff ist vor allem deshalb bekannt, weil er bei übermäßigem und langfristigem Verzehr von Platterbsen-Produkten eine Erkrankung namens Neurolathyrismus auslösen kann. Diese äußert sich in irreversiblen Lähmungen der unteren Extremitäten und wurde historisch in Hungersnöten beschrieben, wenn Menschen über längere Zeit ausschließlich Platterbsen als Nahrungsquelle nutzten.

β-ODAP wirkt als Neurotoxin, indem es vermutlich die Funktion von Glutamat-Rezeptoren im zentralen Nervensystem beeinträchtigt und so zur Degeneration motorischer Nervenzellen führt. Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig geklärt, aber oxidativer Stress und Störungen im Kalziumhaushalt der Nervenzellen scheinen eine Rolle zu spielen.

Trotz dieser Risiken hat β-ODAP auch eine ökologische Funktion: Die Substanz wirkt als Fraßschutz gegen bestimmte Insekten und Schädlinge und könnte der Pflanze in ariden Gebieten einen Überlebensvorteil verschaffen.

Die Konzentration von β-ODAP in Platterbsen variiert je nach Sorte, Anbau- und Umweltbedingungen. Moderne Züchtungsprogramme zielen daher darauf ab, den Gehalt an β-ODAP in neuen Sorten deutlich zu senken. Ergänzend lassen sich durch Verarbeitungstechniken wie Einweichen, Kochen, Fermentation oder Keimen erhebliche Mengen des

Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies verwendet werden, um die Benutzerfreundlichkeit dieser Website zu verbessern. Weitere Informationen zum Datenschutz und unsere Datenschutzerklärung für diese Webseite finden Sie hier.