Als Chromatin bezeichnet man einen speziellen Komplex aus DNA und Proteinen, aus dem die Chromosomen bestehen.

Die DNA eines eukaryotischen Lebewesens ist auseinandergezogen sehr lang (beim Menschen beträgt die Gesamtlänge der auseinandergewickelten DNA etwa zwei Meter). Damit sie in den winzig kleinen Zellkern (Durchmesser etwa 15 Mikrometer (1 µm = ein Tausendstel Millimeter) passt und trotzdem in der Proteinbiosynthese abgelesen werden kann, muss sie in einer speziellen Weise aufgewickelt werden. Diese speziell verpackte DNA nennt man Chromatin.

Die Verpackung geschieht, indem bestimmte Proteine (Histone) wie kleine Kabeltrommeln die DNA abschnittsweise aufwickeln. Eine Kabeltrommel (bestehend aus acht Histonen) mit gewickelter DNA wird als Nucleosom bezeichnet und ist die kleinste Einheit des Chromatins.

Die Nucleosomen sind kettenförmig aneinander gereiht und werden im weiteren Verlauf der Verdichtung und mit Hilfe von anderen Proteinen zu Schrauben zusammengefasst. Diese Schrauben werden in einem weiteren Schritt ebenfalls organisiert. So wird die DNA immer weiter verdichtet, bis sie den dichtesten Verpackungsgrad erreicht hat: Den nennt man dann Chromosom. Er tritt immer dann auf, wenn eine Zellteilung kurz bevor steht.

Man unterscheidet zwei Arten von Chromatin:

  • das Euchromatin bezeichnet Chromatin mit aktivierter DNA, bei der aktuell Transkription stattfindet und
  • das Heterochromatin, wo die DNA weitgehend inaktiv ist.
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