FODMAPs sind eine Gruppe kurzkettiger, fermentierbarer Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die bei empfindlichen Menschen – insbesondere mit Reizdarmsyndrom oder bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten – zu Verdauungsbeschwerden führen können. Der Begriff ist ein Akronym und steht für "Fermentable Oligo-, Di-, Monosaccharides and Polyols", also fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole.

Zu den wichtigsten FODMAP-Gruppen zählen:

  • Oligosaccharide wie Fruktane und Galaktane (z. B. in Weizen, Roggen, Zwiebeln, Knoblauch, Hülsenfrüchten),
  • Disaccharide, vor allem Laktose (z. B. in Milch und Milchprodukten),
  • Monosaccharide, insbesondere überschüssige Fruktose (z. B. in Äpfeln, Honig, Maissirup),
  • Polyole, also Zuckeralkohole wie Sorbit, Mannit, Xylit oder Maltit (z. B. in Steinobst, Diätprodukten und Kaugummis).

FODMAPs sind natürlicher Bestandteil vieler Lebensmittel. Sie werden im Dünndarm nur unvollständig resorbiert und gelangen so in tiefere Darmabschnitte, wo sie von Bakterien fermentiert werden. Dabei entstehen Gase und osmotisch aktive Substanzen, die zu Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung führen können.

FODMAPs stehen in keinem Zusammenhang mit Nahrungsmittelallergien oder Autoimmunreaktionen wie Zöliakie, können aber bei funktionellen Magen-Darm-Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom (IBS) eine wesentliche Rolle spielen. Auch im Zusammenhang mit der Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität (NCWS) werden FODMAPs neben Gluten und Amylase/Trypsin-Inhibitoren (ATIs) als mögliche Auslöser diskutiert.

Zur Linderung der Beschwerden wird häufig eine FODMAP-arme Ernährung empfohlen, die zunächst eine mehrwöchige Eliminationsphase umfasst, gefolgt von einer schrittweisen Wiedereinführung einzelner Gruppen zur individuellen Verträglichkeitsprüfung. Diese Diät sollte idealerweise unter ernährungsmedizinischer Anleitung erfolgen, um Mangelernährungen zu vermeiden.

FODMAPs sind damit ein zentrales Thema in der ernährungswissenschaftlichen Diagnostik und Therapie funktioneller Verdauungsstörungen.

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