Jennifer Doudna
Jennifer A. Doudna ist eine US-amerikanische Biochemikerin und Molekularbiologin, die als eine der führenden Persönlichkeiten im Bereich der Genomeditierung gilt. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch ihre Mitentwicklung der CRISPR/Cas9-Technologie – eines molekularen Werkzeugs, mit dem sich DNA präzise, effizient und kostengünstig verändern lässt. Diese Entdeckung gilt als Meilenstein der modernen Biotechnologie und hat tiefgreifende Auswirkungen auf Medizin, Landwirtschaft und Grundlagenforschung. Für ihre Pionierarbeit wurde sie 2020 gemeinsam mit der französischen Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet – eine historische Auszeichnung, da es das erste Mal war, dass zwei Frauen gemeinsam diesen Preis in der Kategorie Chemie erhielten.
Jennifer Doudna wurde 1964 in Washington, D.C. geboren und wuchs auf Hawaii auf, wo ihre frühe Faszination für Naturwissenschaften durch ihre Umgebung und Lehrer:innen geprägt wurde. Sie studierte Biochemie am Pomona College in Kalifornien und promovierte später an der Harvard Medical School unter der Leitung des renommierten RNA-Forschers Jack Szostak. Nach Stationen an der University of Colorado in Boulder und der Yale University wurde sie Professorin an der University of California, Berkeley, wo sie noch heute forscht. Zudem ist sie Wissenschaftlerin am Howard Hughes Medical Institute und Mitbegründerin mehrerer Biotech-Firmen, darunter Caribou Biosciences und Mammoth Biosciences.
Doudnas entscheidender wissenschaftlicher Durchbruch kam 2012, als sie gemeinsam mit Charpentier zeigen konnte, dass sich das CRISPR/Cas9-System aus Bakterien so umprogrammieren lässt, dass es gezielt jede gewünschte DNA-Sequenz schneiden kann. Die Studie demonstrierte erstmals, wie einfach dieses System für Anwendungen in Eukaryoten angepasst werden kann – und ebnete so den Weg für eine Revolution in der Gentechnik. Seither wird CRISPR weltweit zur Entwicklung neuer Therapien gegen Erbkrankheiten, zur Züchtung klimaresistenter Nutzpflanzen oder zur Bekämpfung von Viren erforscht.
Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit engagiert sich Doudna intensiv in der gesellschaftlichen und ethischen Debatte rund um die Anwendung von Genomeditierung – insbesondere in Bezug auf Eingriffe ins menschliche Erbgut. Sie war unter anderem Mitinitiatorin internationaler Konferenzen zu ethischen Leitlinien und sprach sich wiederholt für eine verantwortungsvolle, transparente Nutzung der Technologie aus. Jennifer Doudna gilt als eine der einflussreichsten Wissenschaftlerinnen ihrer Generation – nicht nur wegen ihrer Entdeckungen, sondern auch durch ihr Engagement für Wissenschaftsethik und Aufklärung.