Maiszünsler
Der Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlingen weltweit. Er gehört zur Familie der Crambidae. Und ist im gemäßigten Europa weit verbreitet.
Der Maiszünsler wurde Anfang des 20. Jahrhundert nach Nordamerika eingeschleppt. Der dortige Name „European corn borer“ weißt darauf hin. Der Maiszünsler pflanzt sich in unseren Breiten mit einer bis maximal zwei Generationen im Jahr fort. In Südeuropa sind bis zu drei Generationen möglich. Die Falter sind nachtaktiv und legen mehrere hundert Eier in kleinen Gruppen auf der Blattunterseite ab. Der Lebenszyklus umfasst die Entwicklungsschritte von Falter, Ei, Raupe, Larve, über die Puppe wieder zum Falter. Die Hauptnahrungspflanzen der Raupen sind rassenspezifisch und umfassen neben Mais auch andere Nutzpflanzen wie z.B. Kartoffel, Hopfen, Tomaten oder Rüben sowie einige Wildkräuter.
Die Raupe schwächt durch ihre Fraßgänge die Standfestigkeit der Pflanze und hemmt deren Entwicklung. In Folge des Maiszünslerbefalls entsteht als Sekundäreffekt oft eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit, zum Beispiel gegenüber Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilzen. Ein Befall mit Schimmelpilzen der Gattung Fusarium, kann den Mais für die Verwendung als Nahrungs- oder Futterpflanze unbrauchbar machen und stellt somit eine indirekte Schädigung des Maiszünslerbefalls dar. Lediglich eine energetische Nutzung als Biogas ist dann noch möglich.
Die sich im Spätsommer entwickelnde Generation des Maiszünslers frisst sich im Stängelmark in die unteren Pflanzenbereiche. Beim Körnermais verbleiben die Raupen nach der Ernte in den Maisstoppeln auf dem Feld und überwintern dort. Bei einer Nutzung als siliertes Viehfutter werden die Raupen durch den gebräuchlichen tiefem Schnitt fast vollständig mit dem Mais ins Silo verbracht. Dort sterben sie ab.
Die Bekämpfung des Maiszünslers erfolgt mit Hilfe von chemischen Insektiziden, biologisch durch die Verwendung von Schlupfwespen (Trichogramma brassicae) oder auch durch das Toxin des Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis möglich. Aber auch eine breite und diversifizierte Fruchtfolge sowie eine tiefgründige Bodenbearbeitung gehören zu einer guten landwirtschaftlichen Praxis, mit dem Ziel die Verbreitung des Maiszünslers einzugrenzen. Dieses Methodenspektrum gilt es standortgerecht anzupassen und zu kombinieren. Neben der Ausbringung von Bt-Präparaten setzt sich in den letzten Jahren in vielen Ländern der Anbau von gentechnisch veränderten Bt-Mais durch. Durch den Einbau der entsprechenden Gene aus dem Bakterium in das Maisgenom, wird eine Insektenresistenz vermittelt.