lebkuchenherz

Plantainment

Tierisch gute Freunde

Oder eine Zweckgemeinschaft?

Tiere als Pflanzenschützer

PLANT-GUARDS

Meister Petz und der Pflanzenschutz oder warum Bären Pflanzenfreunde sind.

Der „Rabbitbrush“ (Ericameria nauseosa) ist ein beliebter Lebensraum für Ameisen und Zikaden. Das heißt nicht, sie sind nützlich für die Pflanze.
Der „Rabbitbrush“ (Ericameria nauseosa) ist ein beliebter Lebensraum für Ameisen und Zikaden. Das heißt nicht, sie sind nützlich für die Pflanze.

Bären

Der Feind meiner Feinde ist mein Freund!

Tiere und Pflanzen sind in Ökosystemen vernetzt. Diese Interaktionen sind nicht immer direkt oder offensichtlich. So erinnert die Beziehung des Amerikanischen Schwarzbären mit einer Pflanze, dem Korbblütler Ericameria nauseosa, regelrecht an eine Freundschaft, obwohl sie beide davon vielleicht gar nichts wissen. Die Pflanze ist Nahrungsquelle für Zikaden. Diese wiederum sind mit Ameisen befreundet, welche Insekten fernhalten, die es auf Zikaden abgesehen haben. Frisst der Bär die Ameisen, werden die Verhältnisse zu Ungunsten der Zikaden und damit zu Gunsten der Pflanzen verschoben. So hilft der Bär der Pflanze indirekt. Die Anwesenheit der Ameisen schreckt jagende Insekten ab, die sich gerne von Zikaden und anderen Pflanzen-Saugern ernähren. Wo die Bären die Ameisen weggefressen haben, beobachteten die Ökologen auch wieder jagende Insekten, die die Pflanzen vor den Herbivoren schützen.

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Bären als Pflanzenschützer - Überraschende Partnerschaft im alpinen Ökosystem


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Tiere als Pflanzenschützer

PLANT-GUARDS

Immer auf Beutezug: Marienkäfer haben Blattläuse zum Fressen gern.

Die Blattlaus Metopolophium dirhodum
Die Blattlaus Metopolophium dirhodum

Marienkäfer

Gefressen werden… bis die Käfer kommen

Weniger kompliziert als bei der Bär-Korbblütler-Freundschaft ist die Beziehung zwischen Marienkäfern Hippodamia convergens und Pflanzen. Denn Blattläuse stehen bei Marienkäfern auf dem Speiseplan. Dass die gefährlichen Läuse das Leibgericht der Käfer sind, sichert den Pflanzen das Überleben.

Weitere Informationen auf Wikipedia:

wikipedia.org

Tiere als Pflanzenschützer

PLANT-GUARDS

Wie der Appetit von Fledermäusen und Vögeln Kakaobäume schützt.

Kakaomotte
Die Kakamotte ist ein Kakaoschädling und wird von bestimmtem Fledermausarten und Vögeln gefressen. Der Kakaobaum ist anspruchsvoll und sehr anfällig für Schädlinge. Durch gezielte Maßnahmen biologischer Schädlingsbekämpfung können die Erträge sogar gesteigert werden.

Fledermäuse

Tag und Nacht für die Pflanze: Schutz rund um die Uhr

Kakao steht nicht nur auf dem Speiseplan des Menschen, auch Käfer, Falter (z.B. die Kakaomotte) und Blattläuse ernähren sich von den Blüten des Kakaobaumes Theobroma cacao. Fledermäuse und Vögel sind die Bodyguards der Pflanzen. Sie schützen den Kakaobaum rund um die Uhr vor den gefräßigen Insekten und füllen dabei ihre Mägen.

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Tierische Helfer auf der Plantage - Vögel und Fledermäuse sorgen für höhere Kakaoerträge


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Tiere als Pflanzentrainer

Plant-Coaches

Wenn Affen auf Bäumen klettern, trainieren sie Äste und Wurzeln.

Affen
Affen trainieren durch mechanische Belastung den Wurzelapparat der Pflanzen. Egal ob beim Entlanghangeln oder Verschnaufen, Klettertiere tragen durch ihre bloße Anwesenheit auf Bäumen dazu bei, dass Äste und Wurzeln gestärkt werden.

Affen

Ganzheitliches Work-out für die Pflanzen durch Kletterkünstler

Affen und andere Tiere, die auf Bäume klettern, beanspruchen die Pflanze mechanisch. Um dieser Belastung standzuhalten, verstärken die Pflanzen ihre Wurzeln. Durch dieses Training können die Bäume auch starkem Wind besser wiederstehen. Eine alternative Erklärung ist, dass Pflanzen, die der Kletterbelastung nicht standhalten, brechen und ausselektiert werden.

Tiere als Pflanzentrainer

Plant-Coaches

auch Eichhörnchen belasten Bäume und machen diese stärker.

Eichhörnchen klettern in Bäumen
Eichhörnchen klettern in Bäumen. Durch die mechanische Belastung trainieren sie den Baum und machen ihn stark.

Eichhörnchen

Muskeln für die Wurzeln

Nicht nur Affen können die Pflanzen trainieren. In unserer Region übernehmen Eichhörnchen die Funktion des Fitnesstrainers. Auch sie sorgen für eine mechanische Belastung der Bäume, so dass diese kräftiger und standfester werden.

Tiere als Pflanzengäste

Plant-Hotels

Fledermäuse machen den Tag zur Nacht. Ihre Rechnung im Hotel "Pflanze" begleichen sie mit Fledermaus-Kot.

Kannenpflanze.
Manche Fledermäuse benutzen Kannenpflanze zum nisten. Die auf Borneo vorkommende Kannenpflanzenart Nepenthes hemsleyana lockt Fledermäuse mit einem Echoreflektor an.

Fledermäuse

Mietzahlung der skurrilen Art

Fledermäuse und Kannenpflanze gehen eine schmutzigen Beziehung ein. Die Hardwicke-Wollfledermaus Kerivoula hardwickii nistet sich tagsüber in den Kannen der fleischfressenden Pflanze Nepenthes hemsleyana ein. Die Rechnung für den Aufenthalt begleicht die Fledermaus nicht mit dem eigenen Fleisch – sondern mit ihren Ausscheidungen. Eine extra Portion Dünger für die Pflanze im Tausch für einen Schlafplatz

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Schwebende Fledermaushotels - Fleischfressende Pflanze bietet Schlafplatz gegen Kot


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Tiere als Pflanzengäste

Plant-Hotels

Der Drang nach Süßem treibt Ameisen in die Abhängigkeit und hoch hinaus.

Ammeisen
Die Ameisen bieten der Akazie für ihre "Droge" den perfekten Schutz gegen Fressfeinde.

Ameisen

Kraftnahrung für die Infanterie

Der Akazienbaum Acacia cornigera bietet den Ameisen der Art Pseudomyrmex ferrugineus Kost und Logis. Doch das hat seinen Preis. Zwar schützen die Ameisen den Baum vor Angreifern. Von Grillen bis zu Ziegen schlagen sie alle Feinde in die Flucht. Doch der Baum sichert sich die Loyalität der Ameisen auf eine perfide Art: Einmal von seinem Nektar genascht, werden die Ameisen süchtig und geraten dadurch in Abhängigkeit. Denn der Nektar enthält ein Enzym, welches dafür sorgt, dass die Ameisen keinen Saccharosezucker mehr verdauen können. Der Akazien-Nektar ist Saccharose-frei. Ein Leben jenseits des Baums, ist für Ameisen, die einmal genascht haben, nicht mehr möglich.

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Verhängnisvolle Nascherei - Akazien treiben Ameisen mit Nektar in die Abhängigkeit


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Tiere als Transportmittel

Plant-Drivers

Manche Vögel lieben’s scharf. Selbst Chilis können sie fressen und verbreiten deren Samen.

Capsaicin verleiht der Chili ihre Schärfe
Capsaicin verleiht der Chili ihre Schärfe

Vögel

Ferntransport für die Samen

Tiere lieben Früchte als Nahrung. Deren Samen können sie oft nicht verdauen, so dass eine Verbreitung der Pflanzen auch über größere Entfernungen gesichert wird. Es gibt aber auch besondere Früchte. So die der Chili-Pflanze (Capsicum spp.). Aufgrund ihrer Schärfe werden sie von den meisten Tiere gemieden. Einige Vögel wie der Tukan, auch als Pfefferfresser bekannt, sind unempfindlich gegen das Alkaloid Capsaicin, welches den Früchten die Schärfe verleiht. Sie fressen Chili-Schoten aus Leidenschaft. Um Nahrungskonkurrenz brauchen sie sich keine allzu großen Sorgen machen.

Weiterlesen Informationen:
Tewksbury, JJ & Nabhan, GP (2011): Seed dispersal: Directed deterrence by capsaicin in chillies. In: Nature 412:403-4 (26 July 2001), doi:10.1038/35086653


www.nature.com

Tiere als Transportmittel

Plant-Drivers

Eichhörnchen sind fleißige Sammler und schaffen Vorräte. Gut, dass sie vergesslich sind.

Eichhörnchen sammelt Walnüsse
Eichhörnchen sammeln Nüsse wie Walnüsse und verstecken sie für schlechte Zeiten.

Eichhörnchen

Fleißige Sammler mit schlechtem Gedächtnis

Eichhörnchen sind fürsorgliche Sammler, die Nüsse als Vorrat verstecken. Doch viele ihrer Verstecke geraten in Vergessenheit. Ein Vorteil für Haselnüsse & Co.! Die Nüsse werden verbreitet und können an einem neuen Ort aufkeimen.

Tiere als Transportmittel

Plant-Drivers

Im Fell von Tieren bleiben Kletten haften, und reisen als blinde Passagiere mit.

Kletten in der Mähne eines Pferdes

Hunde, Pferde, Kühe ...

Felle von Säugetieren, für Flöhe und Stachelfrüchte gut

Das Fell von Säugetieren bietet gute Anhängemöglichkeiten für Stachelfrüchte, wie Kletten oder Kastanien. Weil sie zu schwer sind, um durch den Wind verbreitet zu werden, sind Tiere als Taxis wichtig. Gleichzeitig schützen sich diese Früchte durch ihr stacheliges Kleid vorm Gefressen-Werden.

Tiere als Transportmittel

Plant-Drivers

Spucken erwünscht! Aber nur wenn es der Verbreitung von Samen dient.

Stachelmaus beim Essen einer Frucht der Ochradenus baccatus. Dabei spuckt sie die Samen aus.
Stachelmaus beim Essen einer Frucht der Ochradenus baccatus. Dabei spuckt sie die Samen aus.

Stachelmaus

Spuck’s aus!

Samen werden nach Verzehr der Früchte nicht immer mit dem Kot der Tiere ausgeschieden. Die Früchte des Resedagewächses Ochradenus baccatus werden von Stachelmäusen verzehrt - die Samen aber ausgespuckt. Diese Form der Koevolution bietet beide etwas: Die Stachelmaus vermeidet den Verzehr der giftigen Samen und die Samen müssen nicht vor den Säuren im Magen-Darm-Trakt der Tiere geschützt werden - trotzdem werden sie verbreitet.

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Koevolution - Warum Mäuse beginnen Samen auszuspucken


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Tiere als Handelspartner

Plant-Traders

Honeymoon im Aronstab. Blüten bieten Käfern eine heiße Nacht.

Weiße Calla-Lilien Pflanze Zantedeschia aethiopicain voller Blüte in einem großen Garten.

Käfer

Heiße Hochzeitsnächte

Die Kolben des Aronstabgewächses Zantedeschia aethiopica sind nachts wärmer als die Umgebungstemperatur. Für Käfer werden sie zu gemütlich warmen Hotelzimmern und manchmal auch zur Honeymoon-Suite, in denen sie sich paaren. Die Käfer finden in der Blüten Schutz, Nahrung und ganz nebenbei bestäuben sie die Pflanzen.

Weitere Informationen:

YouTube-Video
Artikel Uni Leipzig (S. 16)

Tiere als Handelspartner

Plant-Traders

Im Regenwald von Südamerika werden Vögel mit Pollen beschossen.

Axinaea Pflanzen und Sperlingsvögel - Bildquelle: Agnes Dellinger/ Universität Wien
Die orangenen kugelförmigen Kapseln der Pflanze locken die Vögel an. Beim Versuch, diese zu pflücken, wird die Luft aus dem Gewebe durch den dunklen länglichen Staubbeutel gepresst, an dessen Ende sich ein kleines Loch befindet, durch das die Pollen schlagartig entweichen. Bildquelle: Agnes Dellinger/ Universität Wien

Sperlingsvogel

Explosionsartige Bestäubung

Nicht nur Biene und Insekten, auch Vögel sind Bestäubungshelfer. Axinaea Pflanzenarten haben eine besondere Beziehung zu Sperlingsvögeln aufgebaut. Diese locken sie nicht mit ihren Früchten oder Nektar an, sondern mit kugelförmigen und süßlichen Kapseln, die Teil des Staubblatts sind. Prall gefüllt mit nahrhaftem Pollen lassen die Vögel die Kapseln versehentlich mit ihren Schnäbeln explodieren. Bepudert fliegen sie zu anderen Blüten. Aber nicht nur durch den Vogelbesuch werden die Blüten bestäubt. Auch die Explosionswolke hilft die Pollen zu verbreiten.

Bildquelle: Agnes Dellinger/ Universität Wien

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Volltreffer! - Axinaeapflanzen schießen mit Pollen auf ihre Bestäuber


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Tiere als Handelspartner

Plant-Traders

Summ, summ, summ, Bienchen sind nicht dumm. Das gilt auch für Pflanzen.

Biene bestäubt Blüten
Biene bestäubt Blüten

Biene

Von Bienchen und Blümchen

Der Klassiker! Alle wissen, dass Bienen eine große Rolle für die Bestäubung von Pflanzen spielen. Sie bekommen den Nektar, den sie in Honig umwandeln. Aber nicht nur die Honigbienen sind wichtig für die Bestäubung. Unterstützt werden sie von Wildbienen, Hummeln, Käfern und Motten.

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Wildbienen – Airbag für die Landwirtschaft


zum Journal-Artikel 1


Unterschätzte Wildbienen - Artenvielfalt sichert landwirtschaftliche Erträge


zum Journal-Artikel 2


Lange gemeinsame Vorgeschichte - Die Koevolution von Bienen und Blütenpflanzen


zum Journal-Artikel 3

Tiere als Handelspartner

Plant-Traders

Ohne Falter fehlt’s an Vielfalt!

Schmetterlinge bestäuben Blüten
Motten und Schmetterlingebestäuben Pflanzen während der Nahrungssuche

Schmetterlinge und Falter

Unbekannte Helfer

Auch wenn es viele nicht wissen oder vergessen - Schmetterlinge und Motten sind wichtige Bestäuber. Der Wert, den diese Dienstleistung für das Ökosystem hat, wurde von Wissenschaftlern in bare Münze umgerechnet. Weltweit erwirtschaften Honigbienen & Co. 215 Milliarden Dollar pro Jahr.

Weiterlesen auf Pflanzenforschung.de:
Lexikonbeitrag Lepidopteren


zum Lexikon

Der geflügelte Landwirt

Plant-Farmers

Laubenvögel gärtnern für die Liebe.

Laubenvogel
Mit selbst gepflanzten Kartoffeln geschmücktes Nest des Laubenvogels.

Laubenvögel

Kartoffeln als Nestschmuck

Der Fleckenlaubenvogel Chlamydera maculata pflanzt das Nachtschattengewächs Solanum ellipticum als Schmuck rund um sein Nest, um Weibchen anzulocken. Weder Pflanzenteile noch die Früchte der australischen „Buschkartoffel“ werden von ihm verzehrt. Der Fleckenlaubvogel liefert das erste bekannte Beispiel für ein Tier, das abgesehen vom Menschen, Pflanzen auf Grund ihrer Schönheit kultiviert.

Weitere Informationen:
Madder, JR et al. (2012), Male spotted bowerbirds propagate fruits for use in their sexual display. In: Current Biology 22(8):264-5 (24. April 2012). doi: 10.1016/j.cub.2012.02.057.


dx.doi.org