Blattstellungen (Phyllotaxis)

Blätter befinden sich an den Knoten (Nodien) der Sprossachse. Hier befindet sich teilungsfähiges (meristematisches) Gewebe, aus dem sich die Blätter ausdifferenzieren können. Je nach Position der Blätter am Knoten unterscheidet man folgende Blattstellungen:

• zweizeilig (distich)

Bei der zweizeiligen Blattstellung befindet sich nur ein Blatt pro Knoten, diese Blätter sind um exakt 180 Grad verschoben und zwar abwechselnd links und rechts. Beispiel: Porree (Allium porrum).

• wechselständig

Bei der wechselständigen Blattstellung befindet sich ebenfalls an jedem Knoten nur ein Blatt. Die Ausrichtung der Blätter ist in einem für die Pflanzenart charakteristischen Winkel verschoben (schraubig oder dispers), dieser Winkel beträgt nicht 180 Grad. 

• gegenständig

Eine gegenständige oder wirtelige Blattstellung hat pro Knoten jeweils zwei oder mehr Blätter. Befinden sich zwei Blätter am Knoten (dimerer Wirtel), sind sie in der Regel in ihrer Ausrichtung um 90 Grad verschoben (alternierend). Man spricht von einer kreuzgegenständigen oder dekussierten Blattstellung, denn es entstehen vier Zeilen (Orthostichen) mit Blattorganen.

• wirtelig, quirlständig

Andere Wirtel haben mehr Blätter pro Knoten, zum Beispiel drei (trimere Blattstellung, z. B. Wacholder, Juniperus communis) oder auch mehr (polymere Blattstellung, z. B. Rötegewächse (Rubiaceae) mit dem echten Labkraut (Galium verum) oder die Wasserfeder (Hippuris vulgaris).

• grundständig

Dazu gibt es noch grundständige Blätter, die im unteren Bereich der Sprossachse sitzen. Sie haben meist eine andere Form als die Blätter weiter oben am Stängel (z. B. Spitzwegerich (Plantago lanceolata). 

• rosettig

Rosettige Blattanordnungen treten auf, wenn die Sprossachse stark gestaucht ist, so dass die Blätter scheinbar alle am gleichen Knoten entspringen (z. B. Fettkraut Pinguicula vulgaris oder die Dachwurz, Sempervivum tectorum).