Als Guttation (lat. gutta= Tropfen) bezeichnet man den Vorgang, bei dem Pflanzen Wasser (Xylemflüssigkeit) in flüssiger Form (insbesondere als Tropfen) über die Blattränder absondern. Die kleinen Wassertröpfchen nennt man dementsprechend Guttationstropfen. Die Ausscheidung erfolgt über spezielle Drüsenzellen (Hydathoden).

Das Wasser wird abgegeben, damit trotz Wassersättigung der Nährstofftransport aus den Wurzeln in den oberen Teil der Pflanze gewährleistet bleibt. Guttation kann aktiv (unter Energieverbrauch) oder passiv (durch Wurzeldruck) geschehen. Das Ereignis geschieht bei eingestellter oder verringerter Transpiration, hauptsächlich in der Nacht, wenn die Blattöffnungen (Stomata) geschossen sind. Sie tritt auch auf, wenn der Boden sehr feucht und wärmer als die Luft ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht.

Der Begriff taucht auch häufig in der Diskussion um das Thema Pflanzenschutzmittel (insbesondere Neonicotinoide) und Insektensterben auf. Denn man konnte bei Pflanzen, deren Saatgut mit Insektiziden behandelt (gebeizt) wurde, in den abgeschiedenen Wassertropfen unterschiedliche Konzentrationen der Pflanzenschutzmittel nachweisen. Da Insekten (z. B. Bienen) Guttationstropfen zur Wasseraufnahme nutzen, können diese dadurch beeinträchtigt werden.

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