Linkage Disequilibrium / Kopplungsungleichgewicht (LD)


Linkage Disequilibrium bedeutet, dass zwei Allele an unterschiedlichen Genorten seltener oder häufiger gemeinsam auftauchen als es durch puren Zufall der Fall wäre.

Gemäß der Mendelschen Vererbungslehre werden Gene unabhängig voneinander an die nächste Generation vererbt. Das trifft jedoch dann nicht zu, wenn sich die betreffenden Gene auf dem gleichen Chromosom befinden. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie gemeinsam vererbt werden. Das ist aber nicht immer der Fall.

Grund dafür sind Crossing over während der Meiose. Bei dieser Art der Zellteilung lagern sich die zwei Kopien eines jeden Chromosoms nebeneinander an. Dabei kann es passieren, dass einzelne Chromosomenarme sich überlappen, auseinanderbrechen und dann falsch wieder verknüpft werden. Dabei können Gene, die sich vorher auf einem Chromosom befanden, getrennt werden. Je näher beieinander zwei Gene liegen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie durch Crossing over getrennt werden. Solche Gene haben ein höheres LD.

Wenn das LD gleich null ist, treten zwei Allele rein zufällig gemeinsam auf. Man spricht dann auch von einem Linkage Equilibrium. Ein LD ungleich null bedeutet aber noch nicht zwangsläufig, dass zwischen zwei Allelen tatsächlich eine Verbindung besteht.

Ein gebräuchliches deutsches Wort für Linkage Disequilibrium hat sich bisher nur in Fachkreisen von Populationsgenetikern und Züchtern durchgesetzt. Ihre Übersetzung ist „Kopplungsungleichgewicht“.

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