Als Polyploidie bezeichnet man das Phänomen, mehr als zwei Sätze von Chromosomen in den Zellen zu besitzen.

Ein einfacher (haploider) Chromosomensatz enthält jedes Chromosom einmal, ein doppelter (diploider) Chromosomensatz zweimal.

Ab drei Chromosomensätzen spricht man von Polyploidie:

•    triploid: drei Chromosomensätze
•    tetraploid: vier Chromosomensätze
•    hexaploid: sechs Chromosomensätze
•    oktoploid: acht Chromosomensätze
•    dekaploid: zehn Chromosomensätze
•    dodecaploid: zwölf Chromosomensätze

Die Polyploidie entsteht während der Meiose bei der Chromosomenvervielfältigung. Werden keine Spindelfasern gebildet oder die homologen Chromosomenpaare bei der Reduktionsteilung aus anderen Gründen nicht getrennt, so entstehen diploide Gameten (Keimzellen). Die Ursachen für solche nicht erfolgten Trennungen können in Stoffwechselstörungen, Umwelteinflüssen (Kälte) oder durch den Menschen hinzugefügte Gifte (Colchizin oder 8-Hydroxychinolin) bestehen.

Polyploidie ist kein dauerhaftes Merkmal. Sie entsteht durch ein whole-genome-duplication-Ereignis (WGD). Durch Mutationen, Deletionen, Insertionen und Chromosomenaberrationen driften die Genkopien in ihren Eigenschaften voneinander weg, und werden, wie auch ganze Chromosomen, gelöscht, so dass nach längerer Weiterentwicklung die Herkunft der erhalten gebliebenen Gene verdeckt wird. Durch Computeranalysen lassen sich jedoch in allen Lebewesen die Spuren früherer WGDs auffinden.

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