Small interfering RNAs (siRNAs) sind ca. 25 Nukleotide lange RNAs, die aus langen doppelsträngigen RNAs herausgeschnitten werden.

Die Zelle beginnt nach Erkennen eines viralen Angriffs, dessen doppelsträngige RNA (dsRNA) mit dem Enzym Dicer (’Granulator’ oder ’Häcksler’), das im Cytoplasma lokalisiert ist, in kleine Teile zu zerschneiden. Es entstehen winzig kleine RNA-Fragmente, die sogenannten siRNAs (small interfering RNA) mit 21 bis 28 Basenpaaren (bp).

Sie werden anschließend in einen Proteinkomplex eingebaut, den sogenannten RISC-Komplex (RNA-induced silencing complex). Dieser bindet kurzzeitig und mehr oder weniger spezifisch an ein zum siRNA-Stückchen passendes (komplementäres) Stück mRNA, das eigentlich zur Translation bereitsteht.

Der Komplex bewirkt in der Folge eine Entwirrung und Spaltung der mRNA in kleinere Stücke, die mittels Nukleasen schneller abgebaut werden können. Der Komplex schneidet dabei in der Mitte der siRNA-Bindungsstelle. Er blockiert auf diese Weise den Informationsfluss in der Zelle, indem die Aktivität eines oder mehrerer Gene lahm gelegt wird und sich der Virus nicht weiter ausbreiten kann.

Dabei bleibt der Komplex nicht an einer Stelle der mRNA hängen, sondern kann wie ein Enzym mehrere mRNAs hintereinander blocken, entknoten und zerschneiden und so komplett aus dem Verkehr ziehen.

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