BMBF: Neues Förderprogramm

Zehn Millionen für die biologische Sicherheitsforschung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird die Biologische Sicherheitsforschung im Bereich der grünen Gentechnik in den nächsten drei Jahren erneut mit zehn Millionen Euro fördern. Wissenschaftler sind aufgerufen, Projekte hierfür einzureichen. Es sollen insbesondere Methoden entwickelt werden, um die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen zu erhöhen. In einem weiteren Schwerpunkt sollen ökologische Fragestellungen an noch nicht zum Anbau zugelassenen transgenen Kulturpflanzen untersucht werden.

Die biologische Sicherheitsforschung zielt darauf ab, die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen zu prüfen und zu erhöhen. Neue Fragestellungen ergeben sich durch Nutzung von Pflanzen mit neuen oder veränderten Inhaltsstoffen

In den Förderrichtlinien „Beiträge zur Biologischen Sicherheitsforschung gentechnisch veränderter Pflanzen“ wird insbesondere Bezug genommen auf neue Fragestellungen, die sich aus der potenziellen Nutzung transgener Pflanzen mit neuen oder veränderten Inhaltsstoffen ergeben. Wenn Pflanzen zur Herstellung funktioneller Lebensmittel oder als Produktionsorganismen für industrielle oder pharmazeutische Stoffe eingesetzt werden, ist es besonders wichtig, dass sie sich nicht unkontrolliert verbreiten können. Ein Schwerpunkt der Fördermaßnahme liegt deshalb auf der „Entwicklung und Prüfung von Systemen zur Begrenzung der Ausbreitungsfähigkeit gentechnisch veränderter Pflanzen“. Dabei geht es um biologische Ansätze, die eine Ausbreitung verhindern können, wie z.B. die männliche Sterilität.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die freisetzungsbegleitende Sicherheitsforschung. Hierbei geht es um die Untersuchung möglicher ökologischer Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen, deren Anwendung in Deutschland erwartet wird bzw. die bereits in Freilandversuchen getestet werden, die aber noch nicht zum kommerziellen Anbau zugelassen sind. Folgende Kulturpflanzen sollen untersucht werden: Raps, Zuckerrübe, Kartoffel, Mais und Getreide, Körnerleguminosen sowie Gehölze.

Wenn möglich sollen bei den Forschungsvorhaben gentechnisch veränderte Pflanzen immer auch mit nicht-gentechnisch veränderten Pflanzen sowie traditionellen Agrartechniken verglichen werden.

Da die Ergebnisse der biologischen Sicherheitsforschung nicht nur für den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn Bedeutung haben, sondern auch eine Grundlage für Genehmigungs- und Vollzugsbehörden sowie einen wichtigen Beitrag für die öffentliche Diskussion liefern können, sollen auch Kommunikationsmaßnahmen weiter gefördert werden.

Das BMBF-Programm fördert die biologische Sicherheitsforschung in Deutschland seit 1979. Aktuell werden 25 noch laufende Projekte in mehreren Forschungsverbünden gefördert.