Ergebnisse der Sicherheitsforschung: Bt-Mais

Ist gentechnisch veränderter Bt-Mais schädlich für die Umwelt? Viele Jahre lang beschäftigten sich mehr als 50 Forschungsprojekte mit dieser Frage. Im Labor wurde getestet, ob einzelne Organismen wie z.B. Schmetterlinge, Bienen, Laufkäfer oder Weichwanzen auf das in Bt-Mais gebildete Bt-Protein empfindlich reagieren. Im Freiland wurde überprüft, in welchem Maße der jeweilige Organismus unter Feldbedingungen mit diesem Stoff in Berührung kommt. Das Ergebnis ist eindeutig: Bt-Mais schädigt keine der untersuchten Arten. BioSicherheit sprach mit Stefan Rauschen, dem Leiter des Forschungsverbundes Bt-Mais.

Forschung Ergebnisse

Stephan Härtel

„Einen direkten toxischen Effekt auf Honigbienen konnten wir nicht finden, aber es gibt weiterhin Forschungsbedarf.“

Ist gentechnisch veränderter Bt-Mais eine Gefahr für Honigbienen? Drei Jahre lang gingen Stephan Härtel und seine Arbeitsgruppe von der Universität Würzburg dieser Fragestellung nach. Die Wissenschaftler stellten Bienenvölker in Flugzelte und verfolgten die Entwicklung von Ammenbienen, sie fütterten Bienenlarven im Labor und stellten Beobachtungsstöcke in verschiedene Agrarlandschaften. Im Zusammenhang mit dem Bienensterben untersuchten sie das Zusammenspiel verschiedener Stressfaktoren. Bei keinem dieser Experimente konnten sie einen Einfluss von Bt-Mais auf die Bienengesundheit feststellen.mehr

Forschung Ergebnisse

Mit einem großen Kescher werden Insekten aus der Krautschicht eingefangen.

Sorte, Wetter und Anbaupraxis beeinflussen das Maisökosystem

Drei Sommer lang haben Eva Schultheis und ihre Arbeitsgruppe von der RWTH Aachen auf dem Maisversuchsfeld unzählige Insekten gefangen und später im Labor nach Art bestimmt. Sie wollten herausfinden, ob sich die Insektengemeinschaften in gentechnisch verändertem Bt-Mais von denen in konventionellem Mais unterscheiden. Sie fanden Unterschiede zwischen den Jahren und zwischen einzelnen Maissorten, einen Einfluss der gentechnischen Veränderung konnten sie nicht finden. Auch umfangreiche Untersuchungen im Labor mit der Reisblattwanze, die als Stellvertreterart ausgewählt wurde, zeigten keine negativen Auswirkungen durch Bt-Mais. bioSicherheit sprach mit Eva Schultheis über ihre Forschungsarbeiten. mehr

Forschung Ergebnisse

Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge können mit Bt-Mais in Berührung kommen, wenn dessen Pollen auf ihren Nahrungspflanzen landet.

„Die Pollenmengen, die im Labor zu einer erhöhten Sterblichkeit der Schmetterlingslarven führten, konnten wir im Freiland nicht nachweisen.“

Könnten Schmetterlinge durch gentechnisch veränderten Bt-Mais gefährdet sein? Dieser Fragestellung ging Mechthild Schuppener von der RWTH Aachen in einem dreijährigen Forschungsprojekt nach. Im Labor führte sie eine Fütterungsstudie durch, um herauszufinden, wie empfindlich Schmetterlingslarven auf Bt-Maispollen reagieren. Im Freiland untersuchte die Wissenschaftlerin, wie viel Maispollen unter natürlichen Bedingungen auf den Nahrungspflanzen von Schmetterlingen landet, und schaute sich genauer an, wo Schmetterlingsnester in Agrarlandschaften vorkommen. bioSicherheit sprach mit Mechthild Schuppener über die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten. mehr

Forschung Mais

Gülle abfüllen

Verbleib oder Abbau von Bt-Protein im landwirtschaftlichen Kreislauf?

Beim Anbau von gentechnisch verändertem Bt-Mais gelangt Bt-Protein über Wurzelausscheidungen, Ernterückstände und Pollenablagerungen in den Boden. Wird Bt-Mais als Futter von Rindern eingesetzt, könnte das Bt-Protein auch über das Ausbringen der Gülle in den Boden gelangen. Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und der Technischen Universität München haben erstmals den Verbleib des Bt-Proteins über den gesamten landwirtschaftlichen Kreislauf untersucht – also vom Anbau über die Verfütterung, das Ausbringen der Gülle und im nachfolgenden Aufwuchs. Dabei konnten sie auch wichtige Erkenntnisse über den Abbau bzw. den Verbleib von Bt-Protein im Boden nach Langzeitanbau gewinnen. mehr

Forschung Live

Biene

Bienen im Stresstest

Bienen drängeln sich um ein Töpfchen mit gelber Pollenkost. Die frisch geschlüpften Arbeiterinnen haben ganz offensichtlich Hunger. Sie müssen sich in den nächsten vier Wochen mit Pollen immer derselben Maissorte zufrieden geben. Denn sie sind Teil eines Fütterungsexperimentes, das an der Universität Würzburg durchgeführt wird. Eine Arbeitsgruppe des Lehrstuhls für Tierökologie und Tropenbiologie geht in verschiedenen Laborversuchen der Frage nach, ob gentechnisch veränderter Bt-Mais für Bienen verträglich ist. mehr

Forschung Live

Nematoden unter dem Binocular

Nematoden: Gradmesser für die Bodenqualität

Nematoden oder auch Fadenwürmer kommen nahezu überall im Boden vor. Sebastian Höss beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den winzigen Bodenbewohnern, weiß um ihre Nützlichkeit für die Bodenfruchtbarkeit. Deshalb eignen sie sich gut als Bioindikatoren, um die Bodenqualität zu testen. Zurzeit untersucht Sebastian Höss für das Institut für Biodiversität Regensburg, ob Nematoden empfindlich auf gentechnisch veränderten Bt-Mais reagieren.mehr

Forschung Live

Regenwürmer ausgraben

„Fluchttest“ mit Regenwürmern

Ende Oktober 2010. Das Maisversuchsfeld ist weitgehend abgeerntet. Wissenschaftlerinnen der RWTH Aachen graben heute ein letztes Mal Löcher in den Boden, um Regenwürmer zu zählen. Sie untersuchen, ob gentechnisch veränderter Bt-Mais einen Einfluss auf die nützlichen Bodenbewohner hat. Im Labor soll ein „Regenwurm-Fluchttest“ zeigen, ob Regenwürmer Bt-haltige Erde meiden.mehr

Forschung Mais

Maisernte: Hier werden die ganzen Pflanzen geerntet.

Verschiedene Sorten im Vergleich

Von 2008 bis 2011 beschäftigen sich erneut mehrere Forschungsprojekte mit den Umweltsauswirkungen von gentechnisch verändertem Bt-Mais. In einem Freilandversuch wird hierfür Bt-Mais im Vergleich mit verschiedenen konventionellen Sorten angebaut. Der Forschungsverbund wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Biologischen Sicherheitsforschung gefördert. BioSicherheit dokumentiert die Arbeiten auf dem Versuchsfeld von der Aussaat bis zur Ernte. mehr

Forschung Ergebnisse

Stefan Rauschen

„In der Summe der Ergebnisse gehen wir davon aus, dass der Anbau dieses Maises unproblematisch ist“

Ein Forschungsverbund der biologischen Sicherheitsforschung beschäftigte sich von 2005 bis 2008 mit gentechnisch verändertem Bt-Mais MON88017, der durch ein neu eingeführtes Gen gegen den Maiswurzelbohrer resistent ist. Die Ergebnisse liegen nun vor. BioSicherheit sprach mit Stefan Rauschen von der RWTH Aachen, der die Sicherheitsforschung zu gentechnisch verändertem Mais seit 2008 koordiniert. mehr