Auskreuzung Weizen: Anbauversuch

Auskreuzung über größere Distanzen bei Weizen unter Praxisbedingungen

Kulturart Gerste/ Weizen
Jahr 2007
Land Kanada Kanada
Ausführung Department of Plant Sciences and Crop Development Centre, University of Saskatchewan, Kanada

Versuch

Versuchstyp:

Anbauversuch, Messung von GVO-Einträgen
Ermittlung der Auskreuzungsrate bei Weizen in einer zweijährigen großräumigen Feldstudie (Versuchsjahre: 2002 und 2003). Es ist der erste Versuch, der die Auskreuzungshäufigkeit bei Weizen über lange Distanzen (zwischen 300 m und 10 km) unter kommerziellen Anbaubedingungen untersuchte.

Versuchsanordnung:

Das Feld mit Weizen als Pollenspender hatte eine praxisrelevante Größe von 33 Hektar (2002) bzw. 20 Hektar (2003). Die als Pollenspender verwendete Weizensorte enthielt ein Markergen, das eine Blaufärbung der Maiskörner bewirkte. Innerhalb eines Radius von zehn Kilometern lagen kommerziell angebaute Weizenfelder, in denen die Einkreuzung des Pollenspenders gemessen wurde. Eine Auskreuzung in diesen Bestand konnte durch eine entsprechende Blau-Färbung der Samenkörner identifiziert werden.

Versuchsdurchführung:

Nach Samenreife wurden von 69 benachbarten Weizenfeldern (2002) bzw. 76 umgebenden Weizenfelder (2003) jeweils bis zu zwei Quadratmeter an den Feldecken geerntet. Diese Felder hatten alle überlappende Blühperioden mit dem Pollenspenderfeld. Blaue Samenkörner wurden gezählt und zur Kontrolle im Gewächshaus ausgesät. Auf diese Weise konnten „falsch-blaue“ Samen (z.B. durch Krankheiten oder Wetterbedingungen verursachte Fehlfarben) identifiziert werden.

Ergebnisse

  • Im Versuchsjahr 2002 wurden keine Auskreuzungen über eine Entfernung von 190 Metern hinaus gemessen. Die Auskreuzungsrate bei 190 Metern lag in einem Fall bei 0,01 Prozent.

  • Bei den Versuchen im Jahr 2003 wurden in den untersuchten Feldern insgesamt neun Samen gefunden, die auf Auskreuzung vom zentralen Pollenspenderfeld zurückzuführen sind. Die Abstände vom Pollenspender betrugen 500 Meter, 630 Meter und 2,75 Kilometer. An diesen Messpunkten lag die Auskreuzungsrate bei höchstens 0,01 Prozent. Auskreuzungen über Distanzen größer als 2,75 Kilometer wurden nicht gefunden.

  • Die durchschnittliche Auskreuzung bis zu 2,75 Kilometer Entfernung vom Pollenspender wird in der Studie als kleiner/gleich 0,01 Prozent angegeben.

  • Die in 2003 ermittelten Auskreuzungswerte stellen maximale Einkreuzungsraten dar, da in diesem Versuchsjahr die Luftfeuchtigkeit (70-75 %) und –temperatur (16-20 Grad Celsius) optimal für die Befruchtungsfähigkeit von Weizenpollen war. Zusätzlich förderte starker und anhaltender Wind (durchschnittlich 22 km/h) die Auskreuzung.

Die Autoren schlussfolgern, dass Pollen-vermittelte Auskreuzungen über größere Entfernungen nicht wesentlich zu möglichen Vermischungen von gentechnisch veränderten und konventionellen Weizenpflanzen beitragen.

Dokumentation: