Auskreuzung Raps: Erstellen einer Datenbank

Ergebnisse europäischer Feldversuche zum Genfluss bei Raps

Kulturart Raps
Jahr 2007
Land Europäische Union Europäische Union
Ausführung EU-Forschungsprojekt SIGMEA (Sustainable Introduction of GM Crops into European Agriculture)

Studie

Versuchstyp:

Auswertung von standardisierten Datensätzen von mehr als 50 Feldversuchen zur Auskreuzung von Raps in verschiedenen Regionen Europas.

SIGMEA-Studie

Die Standorte von Feldversuchen zur Auskreuzung bei Raps (gelbe Punkte), die vom Forschungsprojekt SIGMEA ausgewertet wurden.

Versuchsanordnung:

Die analysierten Einzelversuche hatten unterschiedliche Versuchsdesigns. Die untersuchten Rapsfelder hatten unterschiedliche Größen (kleine Versuchsparzellen bis zu großen kommerziell genutzten Feldgrößen).

Die Versuche wurden unter verschiedenen klimatischen und landwirtschaftlichen Gegebenheiten in Tschechien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Polen, Großbritannien durchgeführt.

Versuchsdurchführung:

Die vorherrschende Hauptwindrichtung und andere meteorologische Faktoren wurden bei den Versuchen protokolliert. Die Ergebnisse der zugrunde liegenden Einzelversuche unterschieden sich je nach klimatischen Besonderheiten, verwendeten Sorten und der spezifischen Versuchsanordnung. Mit statistischen Methoden wurde ein Modell der Pollenbewegung entwickelt, dass für unterschiedliche Feldgrößen und Abstände zwischen den Pollenspender- und Empfängerfeldern eine Voraussage der Auskreuzungsrate ermöglicht.

Ergebnisse

  • Bei einem Abstand von 100 Metern beträgt die Auskreuzungsrate in der Regel unter 0,1 Prozent.
  • Die Auskreuzungsrate zwischen großen kommerziellen Feldern kann auch bei Abständen zwischen 100 Metern und 1000 Metern 0,1 Prozent erreichen.
  • Ausfallraps (Rapspflanzen, die aus den verbliebenen Rapssamen vorheriger Anbauperioden entstehen) kann wesentlich zur Vermischung von gv-Raps und konventionellem Raps in der Ernte beitragen (von < 0,01 % bis zu > 10 %). Dies hängt von den klimatischen und Bodenbedingungen sowie den durchgeführten landwirtschaftlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Ausfallraps ab. Maßnahmen wie Anbaupausen zwischen dem Rapsanbau auf einem Feld, Maßnahmen zur Förderung der Keimung von verbliebenen Rapssamen und anschließende Bekämpfung durch Umpflügen, Herbizide vor Anbau von konventionellem Raps werden empfohlen.
  • Verwilderter Raps hat keinen signifikanten Einfluss auf die Einkreuzung von gv-Raps in konventionelle Felder, da die Häufigkeit von verwildertem Raps zu gering ist.
Empfehlungen:

Mindestabstände und Pufferzonen aus konventionellem Raps stellen geeignete Koexistenzmaßnahmen dar. Die erfolgreiche Bekämpfung von Ausfallraps ist ein kritischer Faktor zur erfolgreichen Koexistenz von gv- und konventionellem Raps auf lange Sicht.

Dokumentation