International

Agrarforschung auf dem Prüfstand

Welchen Beitrag können die Agrarforschung und moderne Agrartechnologien zur Linderung des Hungers und zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern leisten? Dieser Frage geht ein neuer internationaler Beratungsprozess nach.

Die Initiative der Weltbank wurde Ende August anlässlich des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg gestartet. Bis Mitte nächsten Jahres sollen Verbraucher, Landwirte, Wissenschaftler, Nicht-Regierungsorganisationen, Regierungen und die Wirtschaft gemeinsam denationalen Stand der Agrarforschung und Agrartechnologie bewerten.

Das Ziel ist, Entscheidungsträgern sachliche Informationen und Instrumente in die Hand zu geben, um dem Hunger und der ländlichen Armut zu begegnen.

In den Beratungen sollen eine Vielzahl von Themen erörtert werden, darunter die Nutzung der Biotechnologie in der Landwirtschaft, traditionelle Züchtungsmethoden und der Ökolandbau.

Nach Angaben der Weltbank sind die öffentlichen Ausgaben zur Erforschung moderner Agrartechnologien in den vergangenen zehn Jahren weltweit gesunken. Da die Weltbevölkerung in den nächsten 50 Jahren um 8 bis 10 Milliarden Menschen wachsen wird, ist eine deutliche Steigerung der Nahrungsmittelproduktion dringend notwendig. Dabei sind jedoch die Auswirkungen moderner Anbau- und Züchtungsverfahren auf die Gesellschaft, die Gesundheit der Menschen und Tiere sowie auf die Umwelt zu berücksichtigen.

Der Evaluierungsprozess wird vom Chefwissenschaftler der Weltbank, Robert Watson, der ehemaligen stellvertretenden kolumbianischen Umweltministerin Claudia Martinez Zuleta, Rita Sharma vom indischen Landwirtschaftsministerium, Louise Fresco von der FAO und Seyfu Ketema von der Vereinigung zur Stärkung der Agrarforschung in Ost- und Zentralafrika geleitet.

  • Die Organisation der Beratungen und der genaue Zeitplan sollen während eines Treffens von Vertretern relevanter Gruppen vom 6. bis 8. November im irischen Dublin festgelegt werden. Ein geographisch ausgewogener Lenkungsausschuss soll den gesamten Prozess überwachen.
  • Eine Website informiert über die Ergebnisse der Beratungen. Dort finden sich schon jetzt eine Reihe nützlicher Hinweise auf einschlägigeationale Vereinbarungen und Referenzquellen zu Agrarthemen.