Auskreuzung Weizen: Modellberechnung

Auskreuzung von gentechnisch verändertem Weizen unter Selektionsdruck

Kulturart Gerste/ Weizen
Jahr 2006
Land Kanada Kanada
Ausführung Department of Plant Sciences, University of Manitoba, Kanada

Versuch

Typ:

Modellberechnungen zum Ausbreitungsverhalten von gentechnisch verändertem herbizidtoleranten Weizen

Berechnungsmodell:

Mit mathematischen Modellen wurde prognostiziert, wie umfangreich und schnell sich gentechnisch veränderter (gv-)Weizen mit einer Herbizidtoleranz in benachbarten konventionellen Weizenfeldern und als Durchwuchsweizen in konventionellen Folgekulturen etablieren kann. Dabei setzten die Autoren voraus, dass die betroffenen Anbauflächen regelmäßig mit dem Herbizid behandelt werden, gegenüber dem die Weizenpflanzen durch die gentechnische Veränderung eine Toleranz besitzen. Dadurch haben die gentechnisch veränderten Weizenpflanzen einen hohen Selektionsvorteil gegenüber den nicht-herbizidtoleranten Weizenpflanzen. Die Anwendung des gleichen Herbizids auf Feldern mit gentechnischen und konventionellen Weizenpflanzen stellt nur eine hypothetische Situation dar. In der Regel werden heute unterschiedliche Herbizide eingesetzt. Durch Abdrift von Herbiziden beim Spritzen können jedoch Zwischen- und Randstreifen von konventionellen Feldern mit dem Herbizid des gv-Weizenfeldes in Kontakt kommen und sich dadurch dort gv-Weizen anreichern.

Ergebnisse

Die Auskreuzungsrate von Weizenpflanzen auf benachbarte konventionelle Pflanzen beträgt nach vorhandenen Literaturwerten im Umkreis von zehn Metern je nach Sorte zwischen 0,2 und 3,8 Prozent. Bei Feldern, die größer als zehn Hektar sind, beträgt die Auskreuzungsrate als Durchschnittswert für die gesamte Ernte weniger als 0,1 Prozent.

Wenn der gentechnisch veränderte Weizen eine Herbizidtoleranz aufweist und das entsprechende Herbizid regelmäßig z.B. in den Randbereich von konventionellen Weizenfeldern gelangt, können sich gv-Pflanzen hier akkumulieren. Durchwuchsweizen kann nach den Berechnungen bereits nach zwei bis sechs Generationen zu 50 Prozent aus herbizidtolerantem Weizen bestehen. Herbizidtoleranter Durchwuchsweizen muss daher laut den Autoren durch konsequente Fruchtfolge- und Herbizidwechsel kontrolliert werden.

Auch ohne Selektionsdruck durch Herbizidanwendung kann es auf konventionellen Feldern zu einer höheren Akkumulation von gv-Weizen kommen, wenn der Landwirt einen Teil seiner konventionellen Ernte als Saatgut für die nächste Anbauperiode verwendet (Nachbau). In diesem Fall steigt der Anteil von gv-Weizen im konventionellen Feld bei einer mittleren Auskreuzungsrate von 0,1 Prozent nach ca. 15 Anbauperioden auf 0,9 Prozent.

Dokumentation