12.10.2010
Koexistenz
Auskreuzung Mais: Erstellen einer Datenbank
Ergebnisse europäischer Feldversuche zum Genfluss bei Mais
Kulturart | Mais |
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Jahr | 2007 |
Land | Europäische Union |
Ausführung | EU-Forschungsprojekt SIGMEA (Sustainable Introduction of GM Crops into European Agriculture) |
Studie
Versuchstyp
Auswertung von standardisierten Datensätzen von ca. 15 Feldversuchen zur Auskreuzung von Mais in verschiedenen Regionen Europas
Die Standorte von Feldversuchen zur Auskreuzung bei Mais (rote Punkte), die vom Forschungsprojekt Sigmea ausgewertet wurden.
Versuchsanordnung
Die analysierten Einzelversuche hatten unterschiedliche Versuchsdesigns. Die untersuchten Maisfelder hatten unterschiedliche Größen (kleine Versuchsparzellen bis zu großen kommerziell genutzten Feldgrößen).
Die Versuche wurden unter verschiedenen klimatischen und landwirtschaftlichen Gegebenheiten in der Schweiz, Deutschland, Spanien, Großbritannien durchgeführt.
Versuchsdurchführung:
Bei den Versuchen wurde entweder gentechnisch veränderter Mais als Pollenspender verwendet oder konventioneller Mais mit unterschiedlichen Körnerfarben (weißkörnig und gelbkörnig) als Auskreuzungsmarker verwendet. Die vorherrschende Hauptwindrichtung und andere meteorologische Faktoren wurden bei den Versuchen protokolliert.
Ergebnisse
Die Auskreuzungsrate bei Mais nimmt mit zunehmenden Abstand zwischen den Pflanzen stark ab. Bei einem Abstand von 100 Metern reduziert sich die Auskreuzungsrate um den Faktor 1000 (in den meisten Fällen < 0,1 %).
Bei einer gleichmäßigen Verteilung von wenigen Pollenspender- und Empfängerfeldern im Untersuchungsgebiet lag die durchschnittliche Einkreuzungsrate bei Entfernungen von über 100 Metern bei 0,01 Prozent.
Wenn Pollenspender- und Empfängerfelder dicht zusammenliegen, gleichzeitig blühen und die Empfängerfelder komplett von den Donorfeldern umgeben sind (z.B. in spanischen Regionen ohne besondere Koexistenzmaßnahmen), kann die Auskreuzungsrate in Einzelfällen 0,9 Prozent übersteigen.
Die Schlussfolgerungen und Empfehlungen:
Die Auskreuzungsraten bei Mais sind gering und können durch reines Saatgut, geeignete Mindestabstände oder Mantelsaaten mit konventionellem Mais auf das gewünschte Maß reduziert werden.
Dokumentation
Koexistenz
- EU-Kommission beschließt neue Koexistenz-Leitlinien: Auch Anbauverbote sind nun erlaubt (13.07.2010)
- Koexistenzregelungen in den Mitgliedsstaaten: Ein europäischer Flickenteppich
- BMELV- Forschungsprogramm Koexistenz 2008: "Mit einem Abstand von 150 Metern sollte der Schwellenwert von 0,9 Prozent in der Gesamternte einzuhalten sein." Gerhard Rühl im Gespräch mit BioSicherheit