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Weizen

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Instagram | 06.07.2021

Volldampf für die Resistenzzüchtung!

Weizen
Weizenähren

Jährlich wird ein Fünftel des Weizenertrags durch #Schädlinge und #Krankheitserreger vernichtet, was sich auf über 200 Millionen Tonnen im Wert von 31 Milliarden US-Dollar summiert. Nun schlagen internationale Wissenschaftler vor, in einem großen internationalen Forschungsprojekt einen umfassenden #Atlas der Weizen-Resistenzgene zu erstellen, wie sie im Fachmagazin „Molecular Plant“ erläutern. Damit könnten resistente Sorten wesentlich flotter entwickelt werden.
Bei Weizen kennt man bis dato über 400 verschiedene Resistenz-Gene oder kurz: „R-Gene“, die für die erhöhte Widerstandsfähigkeit einiger Sorten verantwortlich sind.
Bislang konnte die Wissenschaft aber nur etwa 40 Resistenzgene in Weizen und seinen (wilden) Verwandten im Labor isolieren. Gelänge es mit Hilfe eines Genatlasses, R-Gene in bestehende Hochleistungssorten zu integrieren, wäre der Kampf gegen Weizenpathogene wie #Weizenrost#Mehltau oder #Weizenbrand leichter zu gewinnen. Zudem würde der Anbau von resistenten Weizenpflanzen den Verbrauch von Pflanzenschutzmitteln deutlich senken, was wiederum der #Umwelt zugutekäme. Praktisch wäre ein solches #Mammutprojekt von 60 Millionen US-Dollar allerdings kostenintensiv durchzuführen. Wir sind daher gespannt, ob dieser Atlas in Angriff genommen wird. Mehr Infos gibt’s auf pflanzenforschung.de
Hierzulande nimmt sich gerade die gesamte deutsche Züchtergemeinschaft das wichtigste deutsche Agrarprodukt, unseren Weizen, im „PILTON“-Projekt vor: Mithilfe der Genschere CRISPR/Cas züchten sie einen Weizen, der gegen viele Krankheiten resistent sein soll, um zu evaluieren, ob diese moderne Technologie auch in den Werkzeugkasten eines klassischen Züchters passen könnte. Mehr infos dazu im aktuellen IGTVs auf diesem Kanal.
Weizen ist also ein brisantes #Forschungsobjekt und wir erwarten gespannt die Resultate...

Und an #Weizen wird auch noch anderweitig geforscht.

Um künftig #Pflanzenschutzmittel beim Weizenanbau zu reduzieren, schlossen sich knapp 60 deutsche Pflanzenzüchtungsunternehmen zusammen zum „PILTON-Projekt“ („Pilztoleranz von Weizen mittels neuer Züchtungsmethoden“).
Mithilfe der Genomschere CRISPR/Cas will die Allianz einen Weizen züchten, der gleich gegen mehrere Pilzerreger dauerhaft tolerant ist. Die Entwicklungsarbeit zielt darauf ab, die natürlichen Verteidigungsreaktionen der Weizenpflanze zu verlängern, damit sich die Pflanze selbst vor krankhaftem Befall wie Braunrost, Septoria oder #Fusarium schützen kann. Hierzu wird kein fremdes Genmaterial in den Weizen gebracht, sondern ein bestimmtes Gen (Repressor) im Weizen inaktiviert, das sonst nach einiger Zeit den natürlichen Abwehrmechanismus gegen Pilzerreger abschalten würde.
Solch ein Weizen ließe sich zwar auch mit klassischen Methoden züchten, allerdings in wesentlich längeren Zeiträumen, betont der Bundesverband Die Pflanzenzüchter . Aber die #Landwirtschaft stehe im Klimawandel mit Extremwetter wie #Dürre oder Überschwemmungen bereits jetzt unter Stress. Hinzu kommen der Wegfall vieler #Pflanzenschutzmittel und geänderte Düngeregularien; #Pilzerkrankungen sorgten für teils massive Ernteverluste auf den Äckern.
PILTON will also das Einsparpotenzial von Pflanzenschutzmitteln ermitteln und startet mit Laborarbeit und Versuchen in der Klimakammer und im Gewächshaus. Danach sind die notwendigen Freilandversuche geplant, die unter Einhaltung der EU-Gentechnik-Freisetzungsrichtlinie stattfinden werden, d.h. mit strengen regulatorischen Hürden. Denn der EUGH stufte 2018 neue ZüchtungsMethoden wie #Crispr/Cas9 als #Gentechnik ein - Hintergründe zur brisanten Debatte im Erklärvideo vom 09.Mai!
PILTON evaluiert daher, ob aktuelle Genome-Editing-Werkzeuge von kleinen und mittelständischen Pflanzenzüchtern nutzbar wären, denn im Projekt sind vor allem mittelständische Unternehmen beteiligt wie die Deutsche Saatgutveredlung oder KWS Deutschland, aber auch ganz kleine #Familienbetriebe wie Stefan Streng und Großkonzerne wie Bayer sind in dieser historischen Allianz. Quasi fast alle hierzulande...

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