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Brokkoli

Pflanze des Monats November

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Instagram | 18.11.2021

Pflanze des Monats November

Die Blüte aus lauter Blüten, die nur manchen bitter schmecken kann

Ist #Brokkoli ein #Miniaturbaum? Nein. Botanisch gesehen ist Brokkoli eigentlich eine riesige #Blüte, die aus unzähligen kleinen Blüten besteht. Kein Wunder, dass im Italienischen >Brokkoli< so viel wie "die blühende Spitze des Kohlkopfes“ bedeutet. Lässt man die Pflanze noch länger im Boden, reift sie weiter zu einer wunderschönen Fülle gelber Blüten. Und diese sind nicht nur #hübsch, sondern auch essbar!
Aber nicht nur deshalb ist der Brokkoli unsere #Pflanze des Monats. Auch die #Sprösslinge des Brokkolis haben es in sich! Und zwar sehr viel von der #Phytochemikalie "Sulforaphan“, einer wirksamen Anti-Krebs-Verbindung. Da es jedoch schwierig ist, Sulforaphan zu stabilisieren und in eine Pille umzuwandeln, wollte die Johns Hopkins University ein #Patent auf die Substanz anmelden. Die Anmeldung scheiterte aber letztlich durch Klagen kommerzieller Brokkolisprossenzüchter, da Eigentumsansprüche an einer natürlich vorkommenden Substanz, die es bereits gibt, rechtlich nicht durchsetzbar sind.

Doch der Brokkoli ist noch aus einem anderen spannenden Grund unsere Pflanze des Monats, denn über Geschmack lässt sich zwar streiten.

Pflanze des Monats November

Doch - mal unabhängig davon, ob es sich um Gemüsemuffel handelt – für manche Menschen schmeckt Brokkoli sehr bitter, für andere tatsächlich gar nicht. Und so lässt sich auch manche Abneigung gegen das grüne Gemüse erklären: Es liegt an unserer jeweiligen DNA.

In Brokkoli und manchen anderen Lebensmitteln ist nämlich der Bitterstoff #Phenylthiocarbamid  – kurz #PTC enthalten. Und in unserer #DNA ist wiederum das sogenannte PTC-Gen dafür verantwortlich, wie wir diesen #Bitterstoff  wahrnehmen.

Durch die dominante Vererbung dieses PTC-Gens ergeben sich stets drei Möglichkeiten: eine Person schmeckt das bittere PTC stark, sie schmeckt es kaum oder sie schmeckt es gar nicht – je nachdem welche sogenannte Allel-Kombination vorhanden ist.

Das wurde per Zufall entdeckt: Als dem amerikanischen Chemiker Arthur L. Fox 1931 bei einem Experiment in seinem Labor etwas Staub des bitteren PTC-Pulvers in die Luft gelangte, beschwerte sich ein Kollege über einen bitteren Geschmack auf seiner Zunge. Fox selber nahm diesen jedoch nicht wahr. Verwundert begann er eine Reihe von Tests und fand heraus: Manche Menschen schmecken PTC, manche ein bisschen, manche überhaupt nicht.

Weitere Faktoren, welche das Geschmackserlebnis beeinflussen, sind übrigens auch ein trockener Mund, oder andere Lebensmittel, die vorher oder währenddessen konsumiert werden. Oft werden Bittermoleküle auch gezielt durch Pflanzenzüchtung herausgekreuzt, um das Gemüse milder zu machen.

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