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Weihrauch

Pflanze des Monats Dezember

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Instagram | 08.12.2022

Pflanze des Monats Dezember

Macht Weihrauch high?

Dieser Frage stellen wir uns hier, weswegen wir den Weihrauch-Baum (Boswellia) zur Pflanze des Monats küren. Aus ihm wird nämlich das echte Weihrauchharz (Olibanum) gewonnen. Bei der Ernte werden die Bäume an Stamm und Ästen angeschnitten um an das Harz zu gelangen. Das Harz der ersten Ernte ist minderwertig, jedoch nimmt die Qualität von Woche zu Woche zu, da es immer reiner wird. Beim Räuchern des Harzes gelangen die Duftstoffe über den olfaktorischen Cortex direkt in das limbische System. Und genau dort werden Emotionen verarbeitet. Einen Einfluss auf die Gefühlslage sind dem Weihrauch damit schon mal sicher, aber steckt da sogar noch mehr dahinter?Weihrauch wurde nicht nur durch die Kirche so beliebt, denn früher schon nutzten Kaiser und Stadthalter den starken Geruch beim Einzug in eine Stadt - als Zeichen der Huldigung, aber auch zur Verdrängung des Kloakengestanks.  Ende des 20. Jahrhunderts verbreitete sich dann das Gerücht, in Weihrauch sei Tetrahydrocannabinol (kurz: THC) enthalten. Diese psychoaktive Substanz findet man sonst in Cannabis und ist für die berauschende Wirkung der Pflanze verantwortlich.  

Pflanze des Monats Dezember

Besteht also die Chance, dass der Gang zur Kirche durch eine weitere Kraft als der göttlichen Besinnung angetrieben wird? Forschende beschreiben, dass eine Synthese des Haschischinhaltsstoffes THC durchaus möglich sei, da die Ausgangsverbindungen Verbenol und Olivetol in dem Rauch zur Verfügung stünden und sich ja daher auch verbinden könnten. Tatsächlich ist dies aber nur in der Theorie der Fall, denn bisher wurden in keiner Studie Cannabinol-Derivate im Rauch des Boswellia-Harzes gefunden.

Aber trotzdem: der Rauch hat etwas beruhigendes und auch seine psychoaktive Wirkung wurde belegt. Duft und Rauch stimulieren und beruhigen nämlich nachweislich das Gehirn. Und dem Inhaltsstoff Incensol wird sogar eine positive Wirkung auf Depressionen nachgesagt. Die Inhaltsstoffe des Weihrauchs werden außerdem auf ihre Wirkung als alternatives Heilmittel bei chronisch entzündlichen Erkrankungen untersucht.  Und erste klinische Studien lassen sogar eine Wirksamkeit bei Morbus Crohn vermuten.

Zusammengefasst: Auch wenn Weihrauch nicht in dem Sinne high macht, wie Cannabis das tut, kann er wohl doch so manches Gemüt aufhellen und wird bestimmt nicht umsonst seit Jahrtausenden bei verschiedenen kulturellen Ritualen verwendet.  

#Pflanze des Monats #Weihrauch

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