Wohl eher nicht! Oder doch? Die Zuckermelone (Cucumis melo) gehört nämlich zur Gattung der Gurken und ist dadurch näher mit der Salatgurke als mit der Wassermelone verwandt. Doch nicht nur zum Verzehr – auch zum Forschen ist die Pflanze geeignet! So fanden Forschende heraus, dass Melonenpflanzen durch die Anwesenheit von Pilzen mehr Eisen aufnehmen können und so besser wachsen! Dies könnte die Nutzung von synthetischem Dünger reduzieren.
Pilze werden in der Landwirtschaft bereits als biologische Insektizide genutzt, indem sie Insekten befallen. Darüber hinaus können sie Pflanzen bei der Assimilation von Nährstoffen helfen. Eine neue Studie konzentriert sich hierbei auf die Aufnahme von Eisen, da dieses wichtig für die Energiegewinnung, Photosynthese und Chlorophyllbildung ist.
Jedoch können Pflanzen Eisen nur als zweiwertiges Eisen (Fe2+) aufnehmen. Im Boden hat es unter Sauerstoffeinfluss aber normalerweise die Oxidationszahl III (Fe3+) und liegt dann oft in schwerlöslichen Verbindungen vor. Die Pflanzen brauchen also Hilfe, um das Eisen aufnehmen zu können – und die kommt von den Siderophoren. Da diese jedoch nur von wenigen Pflanzen selbstständig abgegeben werden können, suchen Forschende nach alternativen Wegen. Dabei stellten sie fest, dass Pflanzen, welche mit der Pilzart Metarhizium brunneum infiziert wurden, einen höheren Gehalt an Siderophoren und Eisen aufwiesen. Darüber hinaus konnte eine erhöhte Expression von Genen festgestellt werden, welche für mit der Eisenaufnahme verbundenen Stoffwechselmechanismen wichtig sind.
Damit sind sich die Forschenden nun sicher, dass der Pilz nicht nur für den biologischen Pflanzenschutz geeignet ist. Denn er kann die Verwendung synthetischer Dünger in der Landwirtschaft reduzieren, indem er die Eisenaufnahme unterstützt.
Quelle:
García-Espinosa, F. et al (2023): Entomopathogenic Fungi-Mediated Solubilization and Induction of Fe Related Genes in Melon and Cucumber Plants. In: Journal of Funghi, Vol 9, 15. Februar 2023. doi: org/10.3390/jof9020258